Die Welle rollt an: Mehr Grippefälle in Hamburg
Im Norden Deutschlands leiden derzeit viele Menschen an der Grippe. (Symbolbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Der Kopf dröhnt, die Stirn ist heiß und alles außer Bett ist keine Option: Wenn Grippeviren einen erwischen, geht meist nicht mehr viel. Derzeit gehen die Viren im Norden um. Mehr als sonst üblich?
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Hamburg/Kiel/Schwerin. Im Norden Deutschlands sind mehr Grippefälle registriert worden als in den Wochen zuvor. „Die Influenza-Positivenrate ist in den letzten zwei Wochen deutlich angestiegen, der Beginn der Grippewelle deutet sich an“, heißt es in der aktuellen Infekt-Info vom Institut für Hygiene und Umwelt mit Blick auf die bundesweiten Zahlen des Robert Koch-Institutes. Das zeigt sich auch in allen drei Bundesländern im Norden.
Sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind die Grippezahlen bislang höher als im Vorjahreszeitraum beziehungsweise als in den Vorwochen, wie aus den Daten der zuständigen Ämter hervorgeht.
Hamburg
In der Hansestadt haben die Behörden seit Beginn der Saison Ende September 242 Influenzafälle registriert. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es 150 Fälle. Fast ein Drittel der Patientinnen und Patienten lagen im Krankenhaus, drei sind bislang gestorben (Vorjahr: zwei).
Corona, Grippe und Erkältungen
RKI: „Der Beginn der Grippewelle deutet sich an“
Eine Auflistung der registrierten Erkrankungen für die vergangenen beiden Novemberwochen ergibt zudem, dass vor allem Covid-19 gemeldet wurde. Die Erreger wurden in 122 Fällen nachgewiesen und Influenza in 64 Fällen. In den beiden Wochen davor waren es 115 Corona- und 25 Grippe-Fälle.
Schleswig-Holstein
Im Norden des Nordens sind in den vergangenen Wochen ebenfalls steigende Influenzazahlen registriert worden. So meldeten die Ärztinnen und Ärzte in der letzten Novemberwoche 40 Grippefälle an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter, wie aus dem Bericht des Institutes für Medizinische Mikrobiologie hervorgeht. In der Woche davor waren 17 Influenzafälle gemeldet worden. Die Zahl der Grippefälle in Schleswig-Holstein ist damit seit Beginn der Grippesaison Anfang September auf 147 gestiegen. Zahlen zum Vorjahreszeitraum lagen zunächst nicht vor.
Mecklenburg-Vorpommern
Bis Ende November seien ganz allgemein mehr akute Atemwegserkrankungen gemeldet worden, meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock. So seien seit Anfang Oktober mehr als 3.000 Proben von den Ärztinnen und Ärzten eingeschickt worden. Fast 1.300 davon bestätigten sich und wiesen Erreger von Atemwegserkrankungen auf.
In Mecklenburg-Vorpommern sind die meisten Meldungen derzeit allerdings nicht auf Grippeviren zurückzuführen. Für Influenza A wurden seit Anfang Oktober erst 30 Fälle bestätigt, 12 davon allein in der letzten Novemberwoche. Stattdessen sind klassische Erkältungsviren (733 bestätigte Fälle) und Coronaviren (356 bestätigte Fälle, 105 davon in der letzten Novemberwoche) stärker verbreitet.
Zum Vergleich: In der Saison 2024/25 wurden im Nordosten 1.541 Grippefälle registriert - sie waren positiv auf Influenza-A oder -B-Viren getestet worden. Insgesamt waren 9.763 Proben in der Saison auf verschiedenen Viren getestet worden, die Atemwegserkrankungen auslösen können. Dazu gehören neben Influenza A und B auch das Coronavirus Sars-COV-2, Adenoviren, Metapneumoviren und Parainfluenzaviren.