Kosten fast verdoppelt – Beim Oederquarter Freizeitplatz wird nicht abgespeckt

Ziemlich abgeräumt sieht der bisherige Spielplatz im Fuchsgang aus. Künftig soll es Spielmöglichkeiten nicht weit entfernt auf dem Freizeit- und Begegnungsplatz geben. Foto: Helfferich
Während in Freiburg und Balje die geplanten Freizeit- und Begegnungsplätze abspecken, trägt die Mehrheit der Ratsmitglieder in Oederquart die höheren Kosten, ohne mit der Wimper zu zucken, mit. Sie haben sich fast verdoppelt: von 150.000 auf 278.000 Euro.
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Da kam zu Sitzungsbeginn eine Mitteilung der Gemeindedirektorin Erika Hatecke gerade recht: Nach dem vorläufigen Jahresergebnis hat der Haushalt 2022 mit einem satten Plus von 157.496 Euro abgeschlossen. Laut Plan sollte er nur bei knapp 3000 Euro liegen.
Die Idee der Freizeit- und Begegnungsplätze mit Alleinstellungsmerkmal wurde vor einigen Jahren in der Leader-Arbeit geboren. Umgesetzt werden sie nun mit Fördergeldern der Städtebauförderung. In Nordkehdingen sind drei Plätze in Freiburg (Thema Wasser), Balje (Weite) und Oederquart (Wind) geplant.
Bauamtsleiter Ernst Hülsen berichtete während der jüngsten Ratssitzung, dass in Balje und in Freiburg ein Teil der Ausstattung in Höhe von etwa 90.000 Euro eingespart worden sei. Bei der Planung in Oederquart sei das nicht so einfach. Der Freizeitplatz soll im Baugebiet „Gerdts Weide“ entstehen und zum einen, den bisherigen Spielplatz, der Bauplatz wird, zu ersetzen, aber auch Bindeglied zwischen dem Wohngebiet „Fasanenstraße“ und der neuen Bebauung werden.
Das Konzept des Planungsbüros „Horeis+Blatt Partnerschaft mbB“ sieht vor, die bestehende und künftige Hauptverbindung von Norden nach Süden in Richtung Dorf beizubehalten, den Raum durch Pflanzungen einzufassen und durch eine starke Wegeführung deutlich zu gliedern. Zentral ist ein Rondell mit Schutzhütte, Grillplatz, Sitzgelegenheit und Basketballkorb geplant. Außerdem gibt es Spielgeräte für Kinder inklusive Seilbahn, einen Bolzplatz, eine Boulebahn und ein Fitness-Areal.
Das sagt die Politik
Während Dietmar Stüven von der FWG erklärte: „Wir sollten gar nichts ändern. Unser Haushalt gibt das her“, äußerte Jörg Oldenburg (CDU) Bedenken. „Wir reden hier über eine Viertelmillion für einen Platz, der eher in die Großstadt passt. Das ist Verschwendung von Steuergeldern.“ Auch Hauke Horeis (CDU) pflichtete dem bei: „Wir haben in jedem Garten eine Schaukel und ein Klettergerüst.“ Christoph Kruse (CDU) bezeichnete die Kosten „unverhältnismäßig“: „Vor ein paar Wochen haben wir über ein Klettergerüst für den Kindergarten diskutiert und jetzt wollen wir so viel Geld ausgeben. Das ist unverhältnismäßig.“
Dietmar Stüven erhielt Rückenwind von der SPD. „Wir haben das Konzept erarbeitet und für gut befunden. Dann sollten wir es auch jetzt so machen“, erklärte Mirco Otto. Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde die Weiterentwicklung des Platzes im Sinne der Vorplanung beschlossen.
Treu blieben sich die beiden SPD-Ratsherren in ihrer Ablehnung der Einheitsgemeinde. Sie stimmten dem Gebietsveränderungsvertrag nicht zu. Sieben Ratsmitglieder von FWG und CDU waren dafür.