Angesagte Sturmflut im Kreis Stade bleibt aus

Die FRS Elbfähre bleibt wegen des Hochwassers am Montagmorgen im Hafen. Foto: FRS Elbfähre Foto: FRS Elbfähre
Ursprünglich war für Montag erneut Sturmflut für die Elbe angesagt. Die FRS Elbfähre fuhr am Morgen nicht. Doch am Ende stieg das Wasser weniger hoch als zunächst angenommen.
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Landkreis. Die für die Elbe und die Nordsee angekündigte Sturmflut ist am Montagmorgen ausgeblieben. Das Wasser kletterte nicht, wie zunächst erwartet, über den Stand von 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie aus den Daten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hervorging. Die über die Warnapps verschickte Sturmflutwarnung wurde am Morgen wieder aufgehoben.
Am Freitag hatte es mit einem Stand von etwa 1,90 Meter über dem mittleren Hochwasser die erste Sturmflut der Herbst- und Winterzeit gegeben. Da war das Wasser auch über den Hamburger Fischmarkt geschwappt.
Schifffahrt
Sturmflut: Elbe schwappt über den Lühe-Anleger
An der Nordseeküste sowie in Hamburg, Bremen und Emden gelten Wasserstände ab 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser als Sturmflut. Ab 2,50 Metern wird von einer schweren Sturmflut gesprochen, ab 3,50 Metern von einer sehr schweren Sturmflut.
Elbfähre fährt am Montagmorgen nicht
Vom Hochwasser betroffen ist auch die Elbfähre Wischhafen-Glückstadt, die am Freitagmorgen im Hafen blieb. „Aufgrund des aktuell vorhergesagten Hochwassers müssen unsere Fähren am 23.12.2024 leider zwischen 5 und ca. 10 Uhr den Betrieb unterbrechen“, teilt der Betreiber FRS Elbfähre mit.
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Aussicht auf Feiertage ohne Hochwasser
Nach dem verheerenden Hochwasser in weiten Teilen Niedersachsens im vergangenen Jahr wünschen sich viele Menschen in diesem Jahr ruhige Festtage. „Wir hoffen auf besinnliche Weihnachten“, sagte die Teamleiterin der Hochwasservorhersagezentrale des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Hilke Heppelmann. An den Weihnachtstagen vor einem Jahr hatte sich die Hochwasserlage verschärft. Bäche und Flüsse traten über die Ufer, Flächen wurden überflutet. Mancherorts mussten Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Aus der Flut gelernt
Rückblickend habe man die Lage gut meistern können, so Heppelmann. „Wir konnten sehr früh warnen, weil die Wetterlage so stabil war.“ Außerdem sei die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gut verlaufen. Aber: „Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser.“ Die Behörde ziehe daher aus solchen Ereignissen Lehren. Demnach ist die Zentrale in Hildesheim fortlaufend damit beschäftigt, die Qualität der Vorhersagen zu verbessern. Aktuell werde die vierte Meldestufe ausgearbeitet. „Die Meldestufe vier bedeutet auch wirklich, dass Leib und Leben in Gefahr ist“, erklärte Heppelmann. Zudem sollen Warn-Apps wie Nina verbessert werden, um die Bevölkerung bei Gefahrenlagen gezielt und früh zu benachrichtigen.
Häufigere Hochwasser erwartet
Insgesamt war die Hochwassersituation im vergangenen Jahr ein seltenes Ereignis, wie der Professor für Wasserbau von der Hochschule Bremen, Heiko Spekker, zusammenfasste. Viele Niederschläge führten demnach zu einer großen Bodensättigung. Prognosen zufolge sollte sich Niedersachsen auf weitere extreme Wetterereignisse und mehr winterlichen Regen einstellen. „Aufgrund des Klimawandels und steigender Meeresspiegel ist an den Küsten mit erhöhten Sturmflutwasserständen zu rechnen“, sagte Spekker. Weiße Weihnachten sind den Vorhersagen zufolge in diesem Jahr unwahrscheinlich. (fe/dpa)
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde am Montag um 9.47 Uhr aktualisiert.