Sturmflut: Elbe schwappt über den Lühe-Anleger

Der Lühe-Anleger stand am Freitagmorgen unter Wasser. Foto: Hellwig
Der Lühe-Anleger stand am Freitagmorgen unter Wasser. Grund: Die erste Sturmflut dieses Winters. Die FRS Elbfähre und Lühe-Schulau-Fähre blieben im Hafen.
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Landkreis. Im Alten Land hat am Freitagmorgen eine Sturmflut den Lühe-Anleger unter Wasser gesetzt. In Hamburg war der Fischmarkt der Hansestadt überschwemmt. Am frühen Vormittag erreichte die Elbe einen Wasserstand von gut 1,90 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie aus den Wasserstandanzeigen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hervorging.
Grund für die Sturmflut im Norden war starker Wind aus Nordwest, der das Wasser der Nordsee an die Küste und in die Flüsse drückte. Feuerwehr und Polizei in Hamburg meldeten keine größeren Einsätze im Zusammenhang mit dem Hochwasser.

Das Wasser der Elbe wird bei einer Sturmflut auf den Hamburger Fischmarkt gedrückt und steht in der Fischauktionshalle. Foto: Bodo Marks/dpa
Auch an der Nordseeküste gab es am frühen Morgen leichte Sturmfluten. Dort wurden am Morgen Stände von 1,66 Meter über dem mittleren Hochwasser in Büsum und 1,63 Meter über dem mittleren Hochwasser in Husum erreicht.
An der Nordseeküste sowie in Hamburg, Bremen und Emden gelten Wasserstände ab 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser als Sturmflut. Ab 2,50 Metern wird von einer schweren Sturmflut gesprochen; ab 3,50 Metern von einer sehr schweren Sturmflut. Zuletzt hatte es im August eine Sturmflut im Norden gegeben.

Die Elbfähre blieb am Freitagmorgen im Hafen. Foto: FRS Elbfähre
Elbfähre stellt Betrieb ein
Vom Hochwasser betroffen war auch die Elbfähre Wischhafen-Glückstadt, die am Freitagmorgen im Hafen blieb. „Aufgrund des aktuell vorhergesagten Hochwassers muss der Fährbetrieb am 20.12.2024 leider zwischen 4.30 und ca. 8 Uhr eingestellt werden“, teilt der Betreiber FRS Elbfähre mit.
Auch bei Lühe-Schulau-Fähre wurden Fahrten am Freitagmorgen gestrichen. Ab Lühe entfielen die Abfahrten um 6.10 und 7.10 Uhr, ab Wedel wurden die Fahrten ab 6.40 Uhr und 7.40 Uhr gestrichen. Das teilte der Fährbetreiber am Donnerstagabend auf seiner Homepage mit.
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Sturmflutwarnung für Cuxhaven: Schiffsverkehr abgesagt
Besonders in Cuxhaven waren die Strände, Vorländer und Hafenflächen gefährdet, in der Nacht zu Freitag überflutet zu werden.
Laut Annika Brieber, Meteorologin vom Klimahaus Bremerhaven, habe das Hochwasser seinen Höhepunkt gegen 4 Uhr in der Nacht erreicht. Danach drehte sich der Wind, wodurch das Wasser im Laufe des Tages wieder zurückgehen wurde. „Es scheint auch nicht so, als ob dieses Wetterereignis in den kommenden Tagen erneut auftreten wird“, so Brieber weiter.
Auswirkungen auf den Schiffsverkehr
Die Reederei Cassen Eils hatte ebenfalls auf die vorhergesagten Wetterbedingungen reagiert. Am Freitag werden keine Schiffsfahrten von Cuxhaven nach Helgoland und zurück stattfinden. Dies betrifft den Fährhafen Steubenhöft. Gäste, die ihre Fahrzeuge auf den Parkplätzen am Fährhafen über den 20. Dezember hinaus abgestellt haben, können ihre Autoschlüssel vorsorglich bis spätestens 14 Uhr bei der Firma EMT (Ederleh & Müller, Hafenstraße 1000, Gepäckhalle) abgeben. Die Reederei bemüht sich, gefährdete Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen.

Das Nachthochwasser läuft höher auf als sonst. (Archivbild) Foto: Sina Schuldt/dpa
Die Reederei weist jedoch darauf hin, dass Fahrzeughalter im Falle eines Schadens selbst verantwortlich sind, wie es in den Einstellbedingungen festgelegt ist. Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer (0 47 21) 66 76 00 oder per E-Mail an info@cassen-eils.de erhältlich.
Es bleibt vorerst windig - und es wird kälter
Und die Mützen und Schirme müssen auch in den kommenden Tagen weiter gut festgehalten werden. „Es bleibt unbeständig und zeitweise windig und stürmisch. Das ist der Fahrplan für die nächsten Tage.“ Dabei wird es zudem spürbar kälter. „Das pendelt sich bei etwa 7 bis 8 Grad Celsius ein.“
Weiße Weihnachten wird es im Norden deshalb nicht geben. „Das sieht jetzt tatsächlich nicht danach aus. Zumindest im Flachland kann man das vergessen“, sagte Meteorologin Schmidt. Eine gute Nachricht hat sie dennoch im Gepäck: Zumindest der Wind beruhigt sich bis Heiligabend wieder.
NLWKN gut gerüstet
Nach NLWKN-Angaben treten leichte Sturmfluten nach dem langjährigen Mittel statistisch bis zu zehn Mal in der Saison zwischen September und April auf. In der Regel sind sie keine größere Herausforderung für die Küstenschutzbauwerke. (set/dpa/cnv)
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde am Freitag um 10.45 Uhr aktualisiert.