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Wohnungslosigkeit

Mehr als ein Dutzend Obdachlose sind im Winter in Hamburg gestorben

In Hamburg sind in diesem Winter 14 Obdachlose Menschen gestorben (Symbolbild). Foto: picture alliance / dpa

In Hamburg sind in diesem Winter 14 Obdachlose Menschen gestorben (Symbolbild). Foto: picture alliance / dpa

In diesem Winter sind in Hamburg mehr als ein Dutzend Obdachlose auf der Straße und in Krankenhäusern gestorben. Das melden die Kliniken der Hansestadt. Auch zu den Todesursachen liegen Informationen vor.

Freitag, 21.04.2023, 10:00 Uhr

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So hatten die Kliniken der Hansestadt den Tod von 14 Männern und Frauen ohne festen Wohnsitz registriert, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Links-Fraktion der Hamburgischen Bürgerschaft hervorgeht. Bei zwei der Wohnungslosen habe es Hinweise auf Unterkühlung gegeben, eine dritte Person starb an den Folgen eines Herzinfarkts, nachdem sie in die Elbe gefallen war. Angaben zu den Todesursachen der anderen Patienten machte der Senat in der Antwort nicht.

Zudem sollen acht weitere Menschen ohne Dach über dem Kopf auf der Straße gestorben sein. Todesursachen waren den Angaben zufolge unter anderem Bauchspeicheldrüsen-, Herzmuskel- und Lungenentzündung.

Wie das Hilfesystem für Obdachlose verbessert werden kann

Die Bürgerschaftsfraktion Die Linke weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass anscheinend immer noch viele Menschen vom Hilfesystem der Stadt nicht erreicht werden oder lieber auf der Straße schlafen als die Angebote zu nutzen. "Statt großer Unterkünfte braucht es Übernachtungsmöglichkeiten, die die Menschen auch annehmen können. Das heißt: kleinere Einrichtungen mit Einzelzimmern, die ganztägig geöffnet sind", sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linken, Stephanie Rose, laut Mitteilung vom Donnerstag.

Sie kritisierte zudem, dass die Menschen das Winternotprogramm tagsüber wieder verlassen müssen. "Erst bei Temperaturen unter minus fünf Grad wird ein Tagesaufenthalt ermöglicht. Das ist unmenschlich." Im Winternotprogramm der Stadt Hamburg werden derzeit ab November und bis zum Frühjahr 800 Schlafplätze zur Verfügung gestellt. (dpa)

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