Messe zeigt verschiedene Facetten der Nachhaltigkeit

Die Aktion Tetra Town stellt Neues aus Verpackungen her. Fotos: Brandt
Von Hanföl bis Haushaltshilfe: Diverser konnte das Angebot der diesjährigen Ökomesse „Vor Ort Fair-Ändern“ am Sonntag wohl kaum sein. Drei Aussteller erzählen, warum sich die Messe für sie lohnt.
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Von Selma Brandt
Von 11 bis 17 Uhr lockten rund 30 Aussteller zahlreiche Interessierte in die Buxtehuder Altstadt, um über Themen wie Umweltschutz, Fairen Handel und Artenvielfalt zu informieren und ihre nachhaltigen Angebote vorzustellen. Zudem wurden drei Vorträge über Klimaerwärmung gehalten. Auf dem Rathausplatz fand zudem die Mitmachaktion „Tetra Town“, bei welcher Besucher aus recycelten Verpackungen Neues basteln konnten, statt.
Zu den Ausstellern gehört die Stadtbibliothek Buxtehude, welche von Birgit Rogge aus Apensen geleitet wird. Sie war schon häufiger als Ausstellerin auf der Messe, da das Konzept Bibliothek an sich nachhaltig ist: Bücher auszuleihen, statt sie zu kaufen, spart Material. Es gibt sogar die Möglichkeit, ganz auf Bücher aus Papier zu verzichten: Die Stadtbibliothek bietet die digitale Ausleihe von verschiedenen E-Medien an. Das sei sehr gut angenommen worden, vor allem in Zeiten von Corona, so Rogge. Laut Rogge ist die Ökomesse für die Bücherei dank „der positiven Stimmung und den netten Gesprächen“ eine gute Chance, die Vielfalt ihrer nachhaltigen Arbeit zu zeigen und neue Leser zu gewinnen.
Produkte aus und mit Hanf
Einen ganz anderen Ansatz findet man bei dem Familienunternehmen „Hanf Schnitt Nord“ aus Jesteburg. Über 30 Produkte mit und aus der Hanfpflanze bietet Familie Hensel an, darunter diverse Lebensmittel, Tierfutter und Kosmetikartikel. Hierfür wird der biozertifizierte Hanf regional angebaut - ohne die Verwendung von Pestiziden. Außerdem ist ein Großteil der Produkte plastikfrei verpackt. Familie Hensel ist bereits zum vierten Mal auf der Buxtehuder Ökomesse, um über ihre Angebote zu informieren und neue Käufer zu finden. Tochter Nadine berichtet von einem sehr gemischten, aber interessierten Publikum. Hier auszustellen, „lohnt sich einfach“, sagt sie.
Auch der „Tauschring Buxtehude“ klärt auf der Messe über sein Konzept der erweiterten Nachbarschaftshilfe auf. Die Vorsitzende Elke Baier-Wirbals aus Harsefeld erklärt, dass alle Mitglieder - momentan sind es 25 - bestimmte Talente mitbringen und sich somit gegenseitig bei einer Vielzahl an Tätigkeiten helfen können. Dafür erhalten sie eine Art Währung und können sich somit selbst wieder Dienstleistungen kaufen. So würde weniger neu gekauft, sondern Altes repariert. Dass das nachhaltig ist, liegt auf der Hand. Der Tauschring besucht die Ökomesse ebenfalls zum wiederholten Mal, da dort durch Gespräche mit Interessierten schon mehrere neue Anfragen auf Mitgliedschaft gestellt worden seien, so Baier-Wirbals.

Der Tauschring mit Elke Baier-Wirbals (Zweite von links)
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Birgit Rogge für die Bibliothek: Ausleihen ist nachhaltiger als kaufen.

Der Stand Hanf Schnitt Nord.