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Bliedersdorf

Morsche Militär-Brücke über die Aue wird ersetzt

Die beiden Fundamente sind fertig: Mitte September soll die Aue-Brücke bei Gut Daudieck wieder Horneburg und Bliedersdorf verbinden. Foto: Vasel

Die beiden Fundamente sind fertig: Mitte September soll die Aue-Brücke bei Gut Daudieck wieder Horneburg und Bliedersdorf verbinden. Foto: Vasel

Es geht voran - an der Aue: Vor einer Woche ist die marode Brücke im Autetal abgerissen worden. Die neuen Fundamente sind fertig. Im Herbst werden Ausflügler die wichtige Wegeverbindung zwischen Gut Daudieck (Horneburg) und Bliedersdorf wieder nutzen können. So ist der Stand.

Von Björn Vasel Mittwoch, 30.08.2023, 07:00 Uhr

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Die beiden Brücken-Auflager aus Beton ruhen auf bis zu drei Meter langen Pfählen, erklärt Florian Wege von Grünbau aus Bliedersdorf. Damit die neuen Fundamente nicht unterspült werden, werden die Ufer durch eine Stein-Holz-Konstruktion gesichert. Torsten Milter vom Bauamt in Horneburg rechnet Mitte September mit der Freigabe der Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer; lediglich Gutsbesitzer Henning Brümmel (Daudieck) darf die Brücke mit Trecker und Anhänger nutzen.

Rund 32.000 Euro wird der Neubau der Aue-Brücke kosten, so Milter. Der Gutsbesitzer sowie der Flecken Horneburg und die Gemeinde Bliedersdorf werden sich die Kosten teilen. Die alten Stahlträger werden für die hölzerne Brücke wiederverwendet. Die neue Brücke wird die Aue rund 50 Zentimeter höher queren, damit die Ausflügler auch bei Hochwasser trockenen Fußes auf die andere Seite kommen und sich das Wasser nicht staut. Durch die Versandung ist die Aue nicht mehr so tief.

Die Widerlager sind vor Unterspülung gesichert. Foto Vasel

Die Widerlager sind vor Unterspülung gesichert. Foto Vasel

Wichtig für Naherholung und Landwirtschaft

Der Neubau war seit Jahren im Gespräch, doch der Auelauf verschob sich - unter anderem aufgrund starker Regenfälle im Einzugsgebiet - in Richtung Bliedersdorf. Ein Widerlager wurde unterspült. Die morsche Brücke erfüllte nicht mehr ihre Aufgabe. Nach der Verzögerung durch die Umplanung konnten die Brückenbauer vor einer Woche loslegen.

Die beiden Bürgermeister Jörk Philippsen (FWG Aue) aus Horneburg und Tobias Terne (CDU) aus Bliedersdorf, freuen sich, dass ihre Bürger, aber auch Ausflügler und Touristen die Brücke voraussichtlich ab dem 15. September wieder nutzen können. Schließlich ist das Naturschutzgebiet Auetal und Nebentäler mit seiner Flussauenlandschaft ein wichtiges Naherholungsgebiet - erlebbar auch über einen 7,5 Kilometern langen Wanderweg mit Natur-Beobachtungshütten, so Terne.

Die alten Bundeswehr-Stahlträger werden wieder eingebaut.Foto: Vasel

Die alten Bundeswehr-Stahlträger werden wieder eingebaut.Foto: Vasel

Doch nicht nur das Naturerlebnis lockt, auch der archäologische Wanderpfad mit den 5000 Jahre alten Großsteingräbern der Nekropole bei Daudieck ist einen Ausflug wert. Auch Philippsen begrüßt den Brückenschlag, Doch er mahnt auch Maßnahmen gegen die Versandung an - mit Blick auf den Hochwasserschutz. Vor einigen Jahren sei die Aue an der Stelle noch 80 Zentimeter tiefer gewesen. Der Daudiecker Weg ist 2022 auf der Bliedersdorfer Seite bereits erneuert worden.

Bundeswehr baute Ex-Brücke nach Manöver-Schaden

Bei dem Bau der Aue-Brücke mussten der Unterhaltungsverband Aue und das Kreis-Naturschutzamt beteiligt werden. Die jetzt abgerissene Brücke war in den 1970er Jahren von den Pionieren der Bundeswehr, so Terne und Milter, nach einem Manöver errichtet worden. Eine Panzerbrigade hatte die Vorgängerin aus Rundhölzern beschädigt. Die Brücke trug die Last der Militärfahrzeuge nicht. Im Kalten Krieg übten die Nato-Verbände, vor allem aus den Niederlanden und Deutschland, regelmäßig in der Region.

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