„Müssen zufrieden sein“: Werder erschleicht sich einen Punkt
Werders Torwart Mio Backhaus steht mit dem Ball im Tor. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa
Ein starker Rückkehrer rettet Bremen ein 2:2 gegen Heidenheim. Um gegen Union zu bestehen, muss aber eine Steigerung her, findet der Sportchef.
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Heidenheim. Horst Steffens Stimme war leicht angekratzt. Der eigentlich so ruhige Trainer von Werder Bremen hatte nach einem über weite Strecken schwachen Auftritt „schon ein bisschen mehr auszusetzen als sonst“. Auch Kapitän Marco Friedl schilderte, dass es in der Halbzeitpause „relativ laut“ geworden sei. Aber obwohl die Norddeutschen „nicht ihren besten Tag“ erwischten (Clemens Fritz), erkämpften sie sich in der Fremde dennoch zumindest einen Punkt beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim.
Gegen den Tabellenvorletzten ließ Werder satte 30 Torschüsse zu. Wäre Rückkehrer Mio Backhaus im Tor nicht so glänzend aufgelegt gewesen, hätten die Bremer die Heimreise wohl ohne etwas Zählbares antreten müssen.
Weil Heidenheim aber zweimal unaufmerksam verteidigte, lagen die Gäste durch Marco Grüll (53.) und Jens Stage (69.) sogar zweimal in Front. Auch deshalb tat sich Sport-Geschäftsführer Fritz bei der Einordnung des Resultats spürbar schwer. „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Auf der anderen Seite kannst du auch sagen: Du warst zweimal in Führung - und nimmst dann nur einen Punkt mit“, meinte der frühere Nationalspieler.
Schmids Kritik an der eigenen Defensive
Der Auftritt entspreche nicht „unserer Erwartungshaltung“, sagte Fritz. Vor allem in der ersten Halbzeit bekam Werder überhaupt keinen Zugriff. „Ich kann mir nicht erklären, wie wir da teilweise verteidigen“, richtete Mittelfeldspieler Romano Schmid bei Sky seine Kritik direkt an seine Mitspieler in der Defensive.
Diese verbale Attacke in Richtung des eigenen Teams gefiel Fritz gar nicht. „Erst einmal sollte sich da jeder selbst hinterfragen“, meinte er. „Das ist immer einfach. Aber wir sollten nicht von hinten nach vorn und von vorn nach hinten zeigen.“
Backhaus glänzt
Hinten stach mit Backhaus aber dennoch ein Akteur heraus. Nach überstandener Schulterverletzung erhielt der U21-Nationalkeeper wieder den Vorzug vor Karl Hein, der ihn zweimal überzeugend vertreten hatte. Backhaus rechtfertigte das Vertrauen, parierte mehrfach glänzend gegen Budu Siwsiwadse, Adrian Beck und Co. „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, sehr stabil“, sagte Fritz.
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Die Ausrede, dass zahlreiche Leistungsträger nicht zur Verfügung standen, wollte der 44-Jährige nicht gelten lassen. Er mutmaßte, dass nach der Länderspielpause womöglich Gefühl und Spritzigkeit gefehlt haben könnten. Dennoch betonte er: „Wir haben uns gewehrt, um auch mal etwas Positives zu sagen.“
Für die Bremer steht nun eine kurze Woche bevor, denn schon am Freitag treffen sie zum Auftakt des achten Spieltages daheim auf Union Berlin. „Da müssen wir eine Schippe drauflegen - und wir können es auch viel besser“, sagte Fritz.