Nur Wasser und Salz: Gute Nasensprays kommen ohne Zusätze aus
Mittel gegen Erkältung wie Nasenspray, Halstabletten und Papiertaschentücher liegen auf einem Tisch. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Ist die Nase dicht, sorgen Nasensprays mit Salz dafür, dass man wieder durchatmen kann. Zusätze wie ätherische Öle braucht es dafür gar nicht, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt.
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Weniger ist mehr. Diese Weisheit gilt auch für die Inhaltsstoffe von Nasensprays und Nasentropfen, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt („test“-Ausgabe 11/2022).
Denn von den 30 getesteten Produkten empfehlen die Warentester die 15 isotonen Nasensprays, die nur Wasser und Salz enthalten. Isotone Nasensprays helfen dabei, die Nasenschleimhaut zu befeuchten und zu reinigen, was bei Schnupfen oder trockener Heizungsluft guttut.
Neben isotonen gibt es auch hypertone Nasensprays, die bei einer Schnupfnase abschwellend wirken sollen. Überzeugt sind die Warentester von dieser Art Nasenspray aber weniger: Der Effekt sei gering und halte nicht lange an. Außerdem können hypertone Nasensprays für ein Brennen in der Nase sorgen.
Wirksamkeit von Zusätzen fraglich
Ob isoton oder hyperton: Viele Hersteller versehen ihre Nasensprays oder -tropfen mit Zusätzen wie Dexpanthenol, Aloe vera, Kamillenblütenextrakt oder ätherische Ölen. Sie sollen die Nase zusätzlich pflegen. Laut den Warentestern ist das allerdings nicht ausreichend nachgewiesen.
Von Produkten mit ätherischen Ölen wie etwa Pfefferminze oder Eukalyptus rät die Stiftung Warentest sogar ganz ab. Bei empfindlichen Menschen können sie allergische Reaktionen verursachen.
Wenn die Nase verstopft ist
Eine verstopfte Nase, Schmerzen im Gesicht und ein Druckgefühl im Kopf – das sind die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Hervorgerufen wird sie oft durch eine Erkältung oder Grippe. In der Regel klingen die Beschwerden nach acht bis 14 Tagen ab. Halten sie länger als drei Monate an, handelt es sich um eine chronische Sinusitis.
„Die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen produzieren regelmäßig ein Sekret zur Selbstreinigung der Nase, das normalerweise über Nase und Rachen abfließt. Sind aber die Schleimhäute zum Beispiel wegen eines Schnupfens geschwollen, sammelt sich das Sekret und bietet Erregern einen guten Nährboden“, erklärt Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband.
Salzlösung hilft
Um die Nebenhöhlen besser zu entlüften und den Schleim zum Abfließen zu bringen, kann man regelmäßig mit einer Salzlösung spülen, etwa mit einer Nasendusche oder mit einem Spray. Inhalieren von Wasserdampf kann manchmal ebenfalls helfen.
Abschwellende Sprays erleichtern kurzfristig die Nasenatmung. „Sie sollten aber nicht länger als ein paar Tage hintereinander angewendet werden, da die Schleimhaut einige Stunden nach der Einnahme wieder anschwellen kann. Je häufiger das Nasenspray genutzt wird, desto stärker wird dieser Effekt“, weiß Anja Debrodt.
Um vorzubeugen, sollte man seine Abwehrkräfte stärken, zum Beispiel durch viel Bewegung an der frischen Luft, und die Hände regelmäßig gründlich waschen. Auch ein allergisch bedingter Schnupfen kann eine Sinusitis begünstigen oder auslösen. Hier kann eine Desensibilisierung helfen. (dpa/ams)