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Erneuerbare Energie

Oldendorf befürchtet Wachstumsstopp: Kritik an Windpark Estorf

Verschnupft reagierte der Rat der Gemeinde Oldendorf auf die Windenergiepläne in der Nachbargemeinde Estorf. Rat und Gemeindedirektor fürchten Einschränkungen für eine mögliche Ausweitung nach Westen (Symbolbild). Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Verschnupft reagierte der Rat der Gemeinde Oldendorf auf die Windenergiepläne in der Nachbargemeinde Estorf. Rat und Gemeindedirektor fürchten Einschränkungen für eine mögliche Ausweitung nach Westen (Symbolbild). Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Verschnupft reagierte der Rat der Gemeinde Oldendorf auf die Windenergiepläne in der Nachbargemeinde Estorf. Rat und Gemeindedirektor fürchten Einschränkungen für eine mögliche Ausweitung nach Westen.

Von Susanne Helfferich Montag, 24.07.2023, 07:00 Uhr

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Wie berichtet, plant die Firma Windstrom, im Osten der Gemeinde Estorf - in Richtung Oldendorf - einen Windpark mit fünf Anlagen zu errichten. In Estorf gibt es bisher keine Bedenken, auch nicht aus der Bevölkerung. Anders sieht es in der Gemeinde Oldendorf aus, wo sich der Rat am Montag unter anderem zu Windvorranggebieten für das neue Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) positionierte.

Matthias Tiedemann (SPD) bezeichnete das Vorgehen der Gemeinde Estorf und der Firma Windstrom als hinterlistig. „Ist das so gewollt, dass wir überrumpelt werden?“, fragte er. Wie Bürgermeister Johann Schlichtmann (WG) auf Nachfrage bestätigte, habe auch er erst aus dem TAGEBLATT von den Plänen erfahren. Allerdings sei diese Fläche vor vielen Jahren schon einmal im Gespräch gewesen.

Keine Windenergie am Hohen Moor

Im Rahmen der Beratung zum RROP des Landkreises können derzeit die Kommunen ihre Planungsabsichten einbringen. Ein wesentlicher Bestandteil ist hier die Windenergieplanung.

So will die Gemeinde Oldendorf, dass der Windpark Oldendorf/Kuhla im Nordwesten der Gemeinde als Windvorranggebiet in das RROP aufgenommen wird. Ebenso unterstützt die Gemeinde die Aufnahme eines Vorranggebietes südlich der B73 zwischen den Gemeinden Himmelpforten, Düdenbüttel, Heinbockel und Oldendorf, wo Energie3000 zehn Anlagen aufstellen möchte. Eine Windenergiefläche nahe dem Naturschutzgebiet Hohes Moor lehnt Bürgermeister Schlichtmann strikt ab.

Oldendorf kann sich nur noch nach Westen ausdehnen

Zum Vorhaben in Estorf positionierte sich der Rat auch, wenngleich etwas verschlüsselt: Es wurde beschlossen, „dass die bereits durch die vorhandenen Windparks im Nordwesten und Nordosten stark eingeschränkten Möglichkeiten zur zukünftigen Siedlungsentwicklung der Gemeinde Oldendorf nicht durch weitere Windvorranggebiete insbesondere im Westen der Gemeinde Oldendorf eingeschränkt werden dürfen“. Verwaltungsvertreter Thorsten Liebeck betonte, dass sich die Gemeinde nur noch nach Westen ausdehnen könne, „dann sollte da kein Windpark sein“.

Neben der Stellungnahme zu Windvorrangflächen sprach sich der Rat dafür aus, Freiflächenphotovoltaik auf Grundlage von Potenzialanalysen sowie der Flächennutzungspläne und der Bauleitung vor Ort in kommunaler Hand zu lassen.

Die Karte zeigt die Fläche, die als mögliches Windvorranggebiet zwischen Estorf und Oldendorf gehandelt wird. Hier will die Firma Windstrom bis zu fünf Anlagen bauen. Karte: Windstrom/Tageblatt

Die Karte zeigt die Fläche, die als mögliches Windvorranggebiet zwischen Estorf und Oldendorf gehandelt wird. Hier will die Firma Windstrom bis zu fünf Anlagen bauen. Karte: Windstrom/Tageblatt

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