Politik darf Spaß machen – Junge-Union-Bundesvorsitzender zu Gast in Buxtehude

CDU-Landtagskandidatin Birgit Butter und Junge-Union-Bundesvorsitzender Tilman Kuban. Foto: Möller
Wie können junge Menschen für die Politik gewonnen und das Ehrenamt unterstützt werden? Was hat es mit Merz’ Aussage zum Sozialtourismus auf sich? Tilman Kuban, Bundesvorsitzender der Jungen Union, bezog dazu in Buxtehude Stellung.
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Kurz bevor es am Sonntag bei der Landtagswahl ernst wird, besuchte CDU-Kandidatin Birgit Butter gemeinsam mit Tilman Kuban die TAGEBLATT-Redaktion. Dabei ging es nicht nur um den Wahlsonntag.
Tilman Kuban (CDU) hat - im Gegensatz zu Birgit Butter - die stressige Wahlkampfphase hinter sich. Seit 2021 ist der gebürtige Barsinghausener Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2019 leitet er die Geschicke der Jungen Union als Bundesvorsitzender. Im Bundestag stehen für den Fußballfan von Hannover 96 die Digitale Bildungskultur und der Zusammenhalt in der Bevölkerung auf der Agenda.
Ehrenamt muss sich lohnen
Butter und Kuban sind sich einig: Wer ein Ehrenamt annimmt, für den muss auch ein Anreiz geschaffen werden, dieses gerne auszuüben. „Wenn das Ehrenamt den Jugendlichen Spaß macht, dann engagieren sie sich auch. Wir müssen in Vereinen, sozialen Organisationen, Feuerwehren, Kirchen und Parteien Lösungen finden, wie wir wieder mehr Attraktivität erlangen - zum Beispiel durch konkrete, projektbezogene Mitarbeit“, erklärte Kuban. „Vor allem müssen wir an der Entbürokratisierung auf ehrenamtlicher Ebene arbeiten“, legte Butter nach.
Politik für junge Leute wieder attraktiv machen
Auch, wie junge Menschen an die Politik herangeführt werden können, beschäftigt beide. Politik müsse nicht bierernst sein. „Unsere Jugend muss gehört werden, deswegen bin ich dankbar für das Engagement von Institutionen wie der Jungen Union“, betonte Butter. Tilman Kuban plädierte für ein Umdenken in der Gesamtheit der politischen Arbeit. „Politik muss raus aus dem klassischen Denken.“ Die weiße Tischdecke und der Hirsch an der Wand seien nicht attraktiv.
Konkrete Projekte zur Mitarbeit, wie die Ausbildungsmesse der JU in Buxtehude, ein neues Umweltprogramm oder Spielplatzinitiativen für junge Eltern machten Parteiarbeit erst spannend.
Auch der CDU-Parteichef Friedrich Merz war Thema im Gespräch. Vor Kurzem stand dieser in der Kritik, nachdem er in einem Interview ukrainische Flüchtlinge als „Sozialtouristen“ bezeichnet hatte. „Er hat sich bereits entschuldigt“, so Kuban. Aus der Ukraine kämen zum größten Teil Frauen und Kinder, die vor einem schrecklichen Krieg geflohen seien. Kuban: „Denen wollen und müssen wir helfen.“ Gleichzeitig müssten diejenigen, die „unsere Hilfe missbrauchen, so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden, um die große Masse an redlichen Schutzsuchenden nicht zu stigmatisieren“.