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Erasmus-Projekt

Porta-Coeli-Schule kämpft gegen Mobbing – über Landesgrenzen hinweg

Grenzüberschreitend gegen Mobbing: Die Porta-Coeli-Schule und drei Schulen in Rumänien, Italien und in der Türkei ziehen an einem Strang. Das Erasmus-Projekt wird von der EU gefördert. Foto: Knappe

Grenzüberschreitend gegen Mobbing: Die Porta-Coeli-Schule und drei Schulen in Rumänien, Italien und in der Türkei ziehen an einem Strang. Das Erasmus-Projekt wird von der EU gefördert. Foto: Knappe

Mobbing und Cybermobbing gehören zu den großen globalen Problemen an Schulen. Die Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten versucht, dafür Lösungen zu finden - gemeinsam mit Schulen aus drei verschiedenen Ländern.

Von Katja Knappe Mittwoch, 25.01.2023, 13:00 Uhr

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„Breaking Bullying Barriers“ heißt das zweijährige Projekt, das von der Europäischen Union mit 60.000 Euro gefördert wird. Ziel ist die Bekämpfung von Mobbing und Cybermobbing im schulischen Alltag. Ein friedliches Lehr- und Lernumfeld soll präventiv geschaffen werden, um seelische Qualen vieler Heranwachsender durch Mobbing zu verhindern.

Gerade sind die ersten Gäste aus Italien, Rumänien und aus der Türkei in Himmelpforten eingetroffen: Lehrer und Vertreter von Schulorganisationen werden hier drei Tage lang das Programm für das Projekt erarbeiten, bei dem an allen vier Schulen Schüler, Eltern und Lehrer über Online-Aktivitäten und Workshops mit eingebunden werden sollen, auch Schüler- und Lehrer-Austausche sind geplant.

Mit Film-Clips in den Sozialen Medien gegen Cyber-Mobbing

Insbesondere zwei Methoden sollen helfen, Mobbing und Cybermobbing zu reduzieren: das „Creative Drama“ und die P4C-Methode (Philosophy for Children). Die Partnerschule in Botosani, einer 100.000-Einwohner-Stadt im Nordosten Rumäniens, ist ohnehin aufs Theaterspielen spezialisiert. Geplant seien Video-Clips, die auf gängigen Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Youtube, Facebook und Instagram eingestellt werden sollen, außerdem werde das Projekt durch die Online-Plattform Etwinning begleitet, erläutert Vincent Krämer, Lehrer und Projektkoordinator an der Porta-Coeli-Schule. Er selbst wird alle Partnerschulen besuchen.

Zudem absolviert er gerade eine Filmlehrer-Qualifikation, will mit den Schülern Film-Dokumentationen erarbeiten. Eine solche Doku werde er dann auch als Abschlussarbeit der Filmlehrer-Qualifikation einreichen, so dass die Doku der Schüler dann vermutlich sogar bei „Filmklappe“ Hannover, dem Bundesjugendfilmwettbewerb, zu sehen sein wird.

In Rumänien informierte die Polizei an der Schule

Die vier Schulen und die Länder gehen unterschiedlich mit der Problematik des (Cyber-) Mobbings um. Alina Paduraru von der rumänischen Partnerschule berichtete, dass sich im Vorjahr die Polizei an den Anti-Mobbing-Aktivitäten der Schule stark beteiligt habe, jeden Monat habe die Polizei in den Klassen über Mobbing und Cybermobbing informiert.

Für dieses Jahr habe die Schule die Eltern zu Gesprächsrunden eingeladen. „Es ist spannend, was wir von den anderen Schulen hören“, sagt Krämer.

Italiener wollen Selbstwertgefühl der Kinder stärken

In Süditalien sind eine Schule im 5000-Einwohner-Städtchen Taviano und das Kulturzentrum San Martino Regione Puglia als außerschulischer Partner an dem Erasmus-Projekt beteiligt. Das Kulturzentrum setzt auf die P4C-Methode, die darauf basiert, Kindern und Jugendlichen ein höheres Selbstwertgefühl zu geben und aus ihnen starke Menschen zu machen.

Außerdem sollen im Rahmen des Erasmus-Projekts Lehrkräfte nach Methoden der gewaltfreien Kommunikation geschult werden, hier bringt das Team der Partnerschule in der türkischen Provinzhauptstadt Amasya Erfahrungen mit.

Weitere Schulen in der Region sollen einbezogen werden

800 bis 1000 Schüler sollen vor allem über die Online-Aktivitäten permanent in das Projekt involviert werden, sagt Projektkoordinator Krämer. Das Projekt solle sich nicht nur auf die vier Partnerschulen beschränken.

„Wir alle versuchen, mehrere Schulen mit einzubinden.“ Die ersten Austauschmaßnahmen starten im Mai. Dann werden fünf Schüler aus Himmelpforten die Schule in Italien besuchen.

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