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Ferienverkehr

Reisewelle: Kilometerlange Staus auf A7 und A1 rund um Hamburg

An- und abreisender Ferienverkehr stauen sich am Freitagmittag auf der Autobahn A7 Höhe Moorfleet. Foto: Scholz/dpa

An- und abreisender Ferienverkehr stauen sich am Freitagmittag auf der Autobahn A7 Höhe Moorfleet. Foto: Scholz/dpa

Die Reisewelle in den Sommerferien sorgt seit Freitagmittag für volle Straßen. Auf der A7 sorgte kurz vor dem Elbtunnel zudem ein Unfall für Behinderungen. Der ADAC warnt auch vor dem Wochenende.

Freitag, 04.08.2023, 14:41 Uhr

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Im sommerlichen Reiseverkehr haben Bauarbeiten und Unfälle im Raum Hamburg am Freitag für Staus auf den Autobahnen gesorgt. Vor einer Baustelle auf der A1 bei Hamburg kamen die Autofahrer ab Hamburg-Stillhorn auf rund zehn Kilometern nur sehr langsam voran. Nach Angaben der Bundesautobahngesellschaft wird in dem Bereich der Asphalt erneuert. Die dreispurige Fahrbahn in Richtung Lübeck verengt sich zwischen Hamburg-Billstedt und dem Kreuz Hamburg-Ost auf zwei Spuren.

Auch vor dem Elbtunnel staute sich am Freitagnachmittag der Verkehr in beiden Richtungen auf der A7. Im Tunnel war laut Polizei ein Fahrzeug liegen geblieben. Es behinderte den Verkehr in Richtung Hannover. In Richtung Flensburg mussten die Autofahrer ab Hamburg-Heimfeld Verzögerungen hinnehmen. Südlich und nördlich des Elbtunnels wird die A7 von sechs auf acht Spuren ausgebaut.

Asphaltarbeiten auf A1 bei Hamburg sorgen für Stau Richtung Lübeck

Weiter nördlich auf der A7 zwischen Henstedt-Ulzburg und Schnelsen-Nord bildete sich nach einem Unfall ein neun Kilometer langer Stau in Richtung Hamburg. Nach Angaben der Autobahnpolizei Neumünster war es in Höhe des Parkplatzes Bönningstedt bei dichtem Verkehr zu einem Auffahrunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen gekommen. Sechs Insassen seien dabei leicht verletzt worden, eine Frau schwer. Nach gut zwei Stunden war die Unfallstelle gegen 14.00 Uhr wieder geräumt.

Stockenden Verkehr auf mehreren Kilometern gab es auch auf der A20 vor Lübeck, auf der A1 zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld sowie auf der A21 zwischen Bad Segeberg-Süd und Leezen.

An diesem Wochenende gehen die Ferien in Nordrhein-Westfalen zu Ende, während sie in allen anderen Bundesländern noch andauern. Es wird eine erste Rückreisewelle erwartet. 

Besonders voll wird es nach Angaben des ADAC am Freitagnachmittag, Sonnabendvormittag und von Sonntagvormittag an. Dann setzt auch beim Wacken-Festival die Rückreisewelle ein. Am Sonnabend werden zum Christopher Street Days (CSD) in Hamburg zudem eine Viertelmillion Teilnehmer erwartet.

Auffahrunfall auf A7 - Sperrung und ein lebensgefährlich Verletzter

Bei einem Auffahrunfall zwischen zwei Lastern auf der A7 bei Hann. Münden im Landkreis Göttingen ist am Freitagmorgen zudem einer der Fahrer lebensgefährlich verletzt worden. Die A7 war seit dem Freitagmorgen ab der Ausfahrt Lutterberg aufgrund der Aufräumarbeiten in Richtung Norden gesperrt, teilte die Polizei mit. Ersten Erkenntnissen nach war ein 38-Jähriger mit seinem Autotransporter am Ende eines Staus in einen Sattelzug geprallt.

Beide Fahrzeuge wurden über die Straße geschleudert. Der mit vier Fahrzeugen beladene Autotransporter kollidierte mit der Mittelschutzplanke, drehte sich und kippte auf die Seite. Sein mit vier weiteren Autos beladener Anhänger riss ab und blieb auf dem Überholfahrstreifen stehen. Der 38 Jahre alte Fahrer wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Er schwebt in Lebensgefahr. Der andere Lasterfahrer wurde leicht verletzt.

Stau auf der Autobahn: Lieber abfahren oder draufbleiben?

Die Zeiten von Straßenkarten und ausgedruckten Routen zum Anpinnen ans Armaturenbrett dürften überwiegend vorbei sein. Navi sei Dank, werden viele Staus auf dem Weg in den Urlaub nicht nur aufgrund von Echtzeit-Verkehrsinformationen erkannt, sondern auf Datenbasis auch möglichst umfahren. Doch das klappt nicht immer - dann ist erst mal Stillstand. Runterfahren von der Autobahn?

Bei Überlastung durch Berufsverkehr lohnt sich das laut ADAC oftmals nicht. Alternativrouten sind dann meist sehr voll. Im Reiseverkehr oder bei Staus nach Unfällen kann das anders aussehen. Da rät der Club, die Entscheidung mithilfe von Navigationsgeräten zu fällen. Sie können schnellere Alternativrouten berechnen und anzeigen.

Vollsperrung angekündigt - dann besser runterfahren

Allerdings empfiehlt der Autoclub ein Abfahren in der Regel nur bei ganz langen Staus oder Vollsperrungen - wenn man das noch kann und nicht eh schon im Stau eingeschlossen ist. Denn so etwas könne zuweilen stundenlang andauern.

Bei längeren Sperrungen wiederum sind dann natürlich auch wieder die Ausweichstrecken voll und können ihre Kapazitätsgrenzen erreichen. Daher umfährt man solche Bereiche möglichst weiträumig.

Auch bei sehr langen Staus - etwa ab zehn Kilometer Länge - kann das sinnvoll sein. Auch dann können Navi, eine entsprechende Verkehrsapp oder aber auch der klassische Verkehrsfunk im Radio bei der Planung von Alternativen hilfreich sein. Es kommt aber auf den Einzelfall an, pauschale Ratschläge sind daher schwierig.

Manche halten den Stillstand nicht aus

Es hat sich laut ADAC-Sprecher Andreas Hölzel immer wieder gezeigt, dass man genauso schnell vorankommt wie wenn man abfährt. Denn auf Alternativrouten könne man unter anderem oft nicht überholen, man müsse durch Orte mit Ampelschaltungen fahren. Und auch andere fahren freilich ab und nutzen die Alternativen.

„Für viele ist aber der Gedanke schier unerträglich, nur im Stau zu stehen, und die nehmen dann auch Umwege und andere Unannehmlichkeiten in Kauf - Hauptsache, sie kommen ein wenig vom Fleck“, so Hölzel. (dpa/tmn)

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