Roboter übernehmen im Unterricht für schwerkranke Kinder

Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, zusammen mit einer Gruppe Schul-Avataren. Foto: Senatspressestelle
Ab sofort können Schulen in Bremen Avatare erhalten, mit deren Hilfe auch schwer erkrankte Kinder von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen können.
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Bremen. Lichtblick für schwer kranke Schülerinnen und Schüler: Als erstes Bundesland hat Bremen eine Reihe von Avataren angeschafft, die kleinen Patientinnen und Patienten, die ans Bett gefesselt sind oder aus anderen Gründen nicht zur Schule gehen können, dennoch die Chance bieten, am Unterricht und an der Schulgemeinschaft teilzunehmen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen können mithilfe ihrer Schul-Ipads vom Krankenzimmer aus ihre persönlichen Mini-Roboter im Klassenzimmer steuern, sich damit melden, zur Klasse sprechen und sogar Emotionen ausdrücken.
Avatare können auch mit in die Pause und auf Ausflüge
Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp dazu: „Ich bin froh, dass nach einer erfolgreichen Erprobungsphase mit drei Schul-Avataren in Bremen und Bremerhaven nun 16 Avatare an den Start gehen, damit mehr ernsthaft erkrankte Kinder am Klassenleben und am Unterricht teilnehmen können. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass sich gerade diese Kinder nicht aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen fühlen müssen, sondern auch in die Pause oder auf Ausflüge ‚mitreisen‘ können.“ Avatare im Unterricht: Bremen ist hier Vorreiter.
Über Kameras und Mikrofone verfolgen die erkrankten Schüler den Unterricht
16 Telepräsenzroboter können Bremer und Bremerhavener Schulen ab sofort über den Medienverleih der Senatorin für Kinder und Bildung ausleihen und werden dazu vom Referat Medien und Bildung in der digitalen Welt beraten. Über Raummikrofone können die erkrankten Schüler alles hören, was Mitschülerinnen und Mitschüler und die Lehrkräfte in der Klasse sprechen. Mithilfe der Kamera, die in der Stirn des Avatars sitzt, verfolgten sie den Schulalltag.
Verbunden über WLAN oder Mobilfunknetz
Die Patientinnen und Patienten können den Kopf des Avatars heben und senken und den ganzen Avatar um 360 Grad drehen. So behalten sie gut den Überblick über das Geschehen in der Klasse. Wenn sie sich melden möchten, beginnt der Kopf zu blinken, wenn sie ihre Ruhe haben möchten, können sie den Kopf blau leuchten lassen. Am besten finden die Kinder und Jugendlichen, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sie auch mit in die Pause nehmen dürfen. Sollte auf dem Pausenhof die WLAN-Verbindung einmal abreißen, hat der Schul-Avatar die Möglichkeit, sich über das Mobilfunknetz zu verbinden. (pm/skw)