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DFB-Pokal

Bayern-Schreck Saarbrücken gelingt nächster Coup – BVB enttäuscht raus

Saarbrückens Torschütze Luca Kerber jubelt über das Tor zum 2:0.

Saarbrückens Torschütze Luca Kerber jubelt über das Tor zum 2:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

Der Drittligist zeigte dem nächsten Erstligisten die Grenzen auf und hat das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Bundesliga-Spitzenreiter Leverkusen blieb souverän - während Dortmund in Stuttgart eine Titelchance vergeigte.

Von dpa Mittwoch, 06.12.2023, 22:34 Uhr

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Saarbrücken. Favoritenschreck 1. FC Saarbrücken hat den nächsten Pokal-Coup gelandet und nach Rekordmeister Bayern München auch den Vorjahresfinalisten Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb geworfen. Der Fußball-Drittligist setzte sich am Mittwoch im Achtelfinalduell gegen den Conference-League-Teilnehmer mit 2:0 (0:0) durch und steht zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale.

Vor 15.903 Zuschauern im ausverkauften Ludwigsparkstadion erzielten Kai Brünker in der 64. Minute und Luca Kerber (78.) die Tore für den Außenseiter, der für das Weiterkommen eine Prämie von rund 1,7 Millionen Euro erhält. Damit haben die Saarländer im laufenden Wettbewerb bereits mehr als drei Millionen Euro eingenommen.

Die enttäuschende Eintracht verlor neben dem Spiel auch noch Noel Futkeu, der nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (83.).

„Unfassbar“: Saarbrücken feiert Pokal-Coup - Frust in Frankfurt

„Es ist einfach geil, hier zu Hause solche Spiele zu ziehen“, sagte FCS-Mittelfeldspieler Marcel Gaus bei Sky. Kapitän Manuel Zeitz meinte: „Es ist unfassbar, was wir hier wieder abgerissen haben im Pokal.“ Man habe auch „verdient gewonnen“, fand Zeitz, „weil wir wirklich wenig zugelassen haben als Underdog“.

Trainer Rüdiger Ziehl war gleicher Meinung: „Die Mannschaft hat an sich geglaubt, hat brutal gut verteidigt und immer wieder Momente gehabt, wo wir nach vorn gespielt haben.“ Der 46-Jährige ergänzte mit Blick auf die bisherigen FCS-Siege in dieser Pokalrunde: „Karlsruhe, Bayern und Frankfurt, da muss ich sagen: Das ist herausragend.“

Groß war der Frust im Frankfurter Lager, auch über die Rote Karte. Eine Tätlichkeit dürfe „auch so einem jungen Kerl nicht passieren“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Er sei „natürlich schon sauer“, denn: „Wir haben heute gar keine Lösung nach vorne gehabt, verdient verloren. Das ist nicht das, was wir machen wollen.“ Vor allem das schlechte Zweikampfverhalten seiner Elf bemängelte Krösche: „Wir können nicht immer nur schönen Fußball spielen wollen.“

Ein Zwei-Klassen-Unterschied war während der 90 Minuten nicht zu erkennen. Im Gegenteil: die Saarländer spielten mutig nach vorn und setzten den Favoriten unter Druck. Erst nach 37 Minuten gaben die enttäuschenden Gäste den ersten Torschuss ab.

0:2 in Stuttgart: Enttäuschender BVB fliegt aus dem DFB-Pokal

Angeführt von Mats Hummels verabschiedeten sich die enttäuschten Dortmunder Fußballprofis mit hängenden Köpfen von den mitgereisten Fans. Schnell verschwanden sie nach der verspielten möglichen Titelchance im DFB-Pokal aus der Stuttgarter Arena, der weiter überraschend starke VfB feierte mit seinen Fans, die vom großen Coup träumen dürfen.

„Es hat vorne und hinten heute gefehlt, in den Zweikämpfen nicht stark genug gewesen, fußballerisch eine Katastrophe, muss man ehrlich mal sagen“, meinte Dortmunds Nationalspieler Emre Can nach der 0:2 (0:0)-Niederlage im Achtelfinale beim ZDF. „So kann’s nicht weitergehen. Wir sind Dortmund, da muss mehr kommen.“ Man müsse sich zusammensetzen und analysieren, „weil so ist es einfach nicht gut genug von uns“.

Enttäuschte BVB-Profis schleichen vom Platz.

Enttäuschte BVB-Profis schleichen vom Platz. Foto: Tom Weller/dpa

Topstürmer Serhou Guirassy (54. Minute) und der eingewechselte Silas (77.) trafen vor 54.200 Zuschauern für die Schwaben, die ihren vierten Pflichtspiel-Sieg in Serie feierten und viel Selbstvertrauen ins anstehende Liga-Duell mit Bayer Leverkusen am Sonntag nehmen.

Für die über weite Strecken enttäuschenden Dortmunder, die in der Fußball-Bundesliga schon zehn Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen liegen, geht es gegen RB Leipzig am Sonnabend um wichtige Zähler im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Bayer überwintert als Favorit im Pokal - Wirtz verletzt raus

Bayer Leverkusen löste seine Pflichtaufgabe gegen Zweitligist SC Paderborn mit einem souveränen 3:1 (2:0)-Sieg und blieb auch im 21. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen. Die Tore für Bayer erzielten Victor Boniface (12.), Exequiel Palacios (29.) und Patrik Schick (87.). Der Gegentreffer durch Sebastian Klaas (83.) war für den großen Pokal-Favoriten weniger problematisch als die Verletzung von Nationalspieler Florian Wirtz, der nach einem Tritt auf die Ferse kurz vor der Pause ausgewechselt werden musste.

Leverkusen setzte sich gegen Paderborn durch.

Leverkusen setzte sich gegen Paderborn durch. Foto: Federico Gambarini/dpa

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