Show und Reitsport in Bargstedt: Diesmal mit Rodeobullen in der Springprüfung

Fotofinish im Zweikampfspringen. Foto: Scholz
Ab sofort dreht sich in Bargstedt fünf Tage lang alles um Pferde. Die Veranstaltung des RV Harsefeld ist nicht nur das größte Turnier im Kreis, sondern auch das mit besonders viel Volksfeststimmung. Und diesmal gibt es sogar Titel zu gewinnen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Große Namen von berühmten Reitern, die sich vielleicht in Bargstedt in den Sattel schwingen, interessieren ihn nicht. „Hier zählt der Breitensport“, sagt Turnierchef Dietmar Meyer. Und damit untertreibt der Vorsitzende des Reitvereins Harsefeld maßlos. Die schwerste Prüfung im Dressurviereck ist eine Intermediaire I. Auch im Springparcours geht es über Hindernisse, die Prüfungsansprüchen der schwersten Klasse S mit zwei Sternen entsprechen. Und wenn es in Bargstedt um belustigende Ritte geht, hat das nicht mit einem einfachen Kostümspringen zu tun, sondern mit dem humorvoll sportlichen Vergleich von Reitern ab Klasse M aufwärts.
Heimliches Finale des Turniers bekommt Konkurrenz
Das Zweikampfspringen ist bei den Zuschauern in Bargstedt besonders beliebt. Zweimal wird der gleiche Parcours in Reihe nebeneinander aufgebaut. Auf den letzten Sprüngen ist sichtbar, welcher der beiden zeitgleich gestarteten Reiter-Pferde-Paare vorne liegt. Nur der jeweils schnellere Reiter ohne Fehler kommt weiter. Die Prüfung ist als Klasse S* ausgeschrieben.
Für dieses heimliche Finale des Turniers am Sonntag ab 17 Uhr auf dem Springplatz vor den Tribünen scheint es jetzt turnierintern Konkurrenz zu geben. Am Sonnabend um 21.30 Uhr wird nicht nur das Flutlicht angeschaltet, sondern auch ein bockender Bulle mit in den Springparcours der Klasse M* aufgenommen. „Jump&Rodeo“ heißt das neue Format.

„Schön zu sehen, dass uns keiner nach den paar Jahren Pause vergessen hat“, sagt Turnierchef Dietmar Meyer.
„Jeder Reiter kann irgendeinen einen Partner bestimmen“, erklärt Dietmar Meyer das Rodeo-Prinzip mit Punktespringen. Während der Springreiter im Team so viele Sprünge wie möglich mit dem Pferd fehlerfrei absolviert, muss der zweite Teilnehmer auf einen künstlichen Rodeobullen. Abgefedert durch Luftkissen ist der Sturz dort zwar nicht allzu schmerzhaft. Auf den Rücken der wild drehenden und auf und ab wippenden Maschine wird sich aber wohl trotzdem nicht jeder wagen.
Jeden Tag ein neues Highlight samt Kreismeisterschaften
Am Mittwoch, 7. Juni, zeigt der Springpferdenachwuchs, was er kann. Es geht um die Qualifikation für das Bundeschampionat, die Deutsche Meisterschaft für Nachwuchspferde. Am Donnerstag sind einige der größten Bewegungstalente auf vier Hufen im Dressurviereck zu sehen. Die Pferde und ihre Reiter bewerben sich ebenfalls um den Start beim Bundeschampionat. Am Freitagabend ab 19.30 Uhr lockt die Fohlengala vor die Tribünen. Am Sonnabend starten die ersten Wertungen für die Kreismeisterschaften in Dressur und Springen. Und am Sonntag dürfen sich alle Besucher neben Sport und Ponyverlosung auch noch auf Schaubilder freuen. „Wir haben ein paar gut aussehende Polizistinnen zu Gast“, sagt Dietmar Meyer. Mehr wird nicht verraten.
Los geht es jeden Tag um 8 Uhr mit Prüfungen, Mittwoch ab 10 Uhr. Für ein Volksfest angemessen gibt es für das leibliche Wohl alles, damit die Küche zu Hause kalt bleiben kann. Auch der Reiternachwuchs bekommt seine verdienten Auftritte in Wettbewerben. Auf drei Plätzen gleichzeitig - plus noch einmal drei Abreiteplätze - wird geritten.