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Umweltschutz

Sie ist die Frontfrau des A-20-Protestes

Herzliche Begrüßung in Burweg: Susanne Grube mit Hanna, Ada und Nora (vorne Zweite bis Vierte von links). Fotos: „A20-Nie“ / Schmid

Herzliche Begrüßung in Burweg: Susanne Grube mit Hanna, Ada und Nora (vorne Zweite bis Vierte von links). Fotos: „A20-Nie“ / Schmid

Sie gilt als Frontfrau der „A20-Nie“-Protestbewegung: Susanne Grube aus Westerstede. Seit 20 Jahren engagiert sie sich im Kampf gegen den Autobahnbau. Kürzlich radelte sie entlang der geplanten Trasse und machte Halt in Burweg.

Samstag, 15.07.2023, 09:00 Uhr

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304 Kilometer war Susanne Grube von Westerstede bis Bad Segeberg unterwegs, immer dicht am Trassenverlauf. „Ich wollte mir die Landschaft ansehen, durch die die Autobahn führen soll“, erzählt die 66-jährige Diplom-Biologin und BUND-Vorsitzende im Ammerland.

304 Kilometer durch unzerschnittene Landschaft

Begleitet wurde sie unter anderem von drei Schwestern aus dem Ammerland, Hanna, Ada und Nora, 18, 16 und 14 Jahre alt und bei Fridays for Future aktiv. Sie lernten Susanne Grube beim Klimastreik in Oldenburg kennen. Da sie ohnehin mit dem Rad nach Berlin fahren wollten, schlossen sie sich ihr an. „Wir haben 304 Kilometer schönste, über weite Teile unzerschnittene Landschaft mit sensibler Natur- und Artenvielfalt und wunderbare Begegnungen in diesen drei Tagen erlebt“, erzählt Susanne Grube. Es sei ungewöhnlich, dass Landwirte und Umweltschützer gemeinsam einen Autobahnbau verhindern wollen. „Hier gehen ihnen wertvolle Flächen verloren.“

Susanne Grube. Foto: Christian Schmid

Susanne Grube. Foto: Christian Schmid

Diese Landschaft und die „unglaubliche Ruhe“ hätten sie während der dreitägigen Tour am meisten beeindruckt. „Es war überhaupt kein Problem, autofreie Wege zu finden.“ Spürbar sei der Mooruntergrund gewesen. Kein Radweg ohne Hügel, die zeigten, wie sehr das Moor in Bewegung ist.

Die Unberührtheit endete an der L111 zwischen Stade und Wischhafen. Zunächst radelten sie an einem langen Stau zur Fähre vorbei, um nach Glückstadt überzusetzen. „Trotz der langen Wartezeit hat sich dort keiner für einen Tunnel ausgesprochen“, berichtet Grube, „die Menschen wollen ihre Fähre behalten, und es gibt ja ein stimmiges Konzept von der Geschäftsführung, und es geht hier um 75 Arbeitsplätze.“

450.000 Tonnen CO2 in den Bauabschnitten 1 und 2

Landschaftsverbrauch und die Freisetzung von Unmengen CO2: Allein für die Bauabschnitte 1 und 2 der A20 sollen 1,8 Millionen Kubikmeter Torf ausgehoben werden. So würden 450.000 Tonnen CO2 freigesetzt. Susanne Grube sagt deutlich: „Ich halte die A20 für überflüssig, weil sie zu weit um Hamburg herum führt. Das Neubauprojekt wird mit 7 Milliarden Euro doppelt so teuer wie im Bundesverkehrswegeplan 2030 veranschlagt. Hier wird Erholungsraum und Landschaft für ganz wenig Verkehr zerstört.“

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