So sehen Baljer die Zukunft ihres Dorfes

Kuno und Meike von Zedlitz (Hörne), Siegrun van Bernem (Hörne), Frank Haferkorn (Balje), Nele Kemme (Cadenberge) und Simone Nieweg (Cadenberge, von links) sammeln gemeinsam Themen. Foto: Helfferich
Zur ersten großen Dorfwerkstatt kamen kürzlich Baljer und Cadenberger zusammen. Gemeinsam wollen sie die Dorfentwicklung in ihren Dörfern voranbringen. Am Ende fanden sich vier Arbeitskreise, die sich konkrete Themen auf die Fahnen geschrieben haben.
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Gut 50 Bürgerinnen und Bürger aus den Dörfern Balje, Hörne, Geversdorf und Cadenberge - die „Vier Nordlichter“ - trafen sich in Oederquart, um gemeinsam in die Planungen für die Dorfentwicklung einzusteigen. Viereinhalb Stunden hatten Anke Dopple vom Büro Kirchner Ingenieure und May-Britt Müller von der Planschmiede Elbe-Weser eingeplant.
Wie eng Cadenberge und Balje miteinander verbunden sind, war schon während der Kennenlernphase zu erfahren. Viele Teilnehmer kannten sich vom gemeinsamen Sport. Die Baljer nutzen gerne die Einkaufsmöglichkeiten auf der anderen Seite der Oste.
Teilnehmer wollen die Zukunft vor Ort mitgestalten
Einige Teilnehmer, wie Kalle Blohm etwa, hatten aus beruflichen Gründen ihren Heimatort zwischenzeitlich verlassen und kehrten jetzt wieder zurück und wollen die Zukunft vor Ort mitgestalten. Aber auch Neubürger bringen sich ein, wie Simone Nieweg, die vor vier Jahren das alte Müller-Haus in Geversdorf gekauft hat und sich einen Traum erfüllt hat: mit Pferden am Haus an der Oste zu wohnen.
Mit dem Dorfentwicklungsprogramm können die Bürgerinnen und Bürger Zukunft gestalten. Vier Arbeitskreise haben sich dazu gebildet:
Ideen für generationenübergreifendes Miteinander
Demografie: Jung und Alt gestalten ihr Dorf. Hier geht es unter anderem um altersgerechte oder generationenübergreifende Wohnungen, Nimm-mich-mit-Bänke für mehr Mobilität, altersgerechte Bürgersteige, barrierefreie öffentliche Einrichtungen, Seniorentreffpunkte, Bildungsangebote für junge Menschen, die Entwicklung eines Theaterstückes und darum, ein Ärztehaus oder ein medizinisches Versorgungszentrum einzurichten.
Gewünscht wird ein Dorfladen
Innenentwicklung: Vorgeschlagen wurde hier, einen Dorfladen oder ein Mehrzweckgebäude einzurichten, die Fähre Geversdorf - Itzwörden wiederzubeleben, Plätze zu verschönern, über- und innerörtliche Geh- und Radwege zu entwickeln, Wohnmobilstellplätze einzurichten, Einrichtungen und Straßen zu sanieren, Beleuchtungen zu optimieren und mehr Parkplätze zu schaffen.
Autarke Energieversorgung vor Ort
Klimaschutz und Klimafolgen-Anpassung: Erneuerbare Energien sollen gefördert werden, mit dem Ziel, eine autarke Energieversorgung auf die Beine zu stellen. Außerdem: Unterstützung von Energiesparmaßnahmen und Wärmedämmungen, private Einkaufsgemeinschaften etwa für gemeinsame Solaranlagen bilden, E-Ladestationen für E-Autos und E-Bikes, Infoveranstaltungen zu Deicherhöhung und Fördermittelakquise für erneuerbare Energien anbieten, den ÖPNV neu organisieren, Streuobstflächen anlegen, Blühflächenmanagement installieren.
Bessere Vermarktung der Dörfer im Norden
Kommunikation und Marketing: Unter anderem soll eine gemeinsame Homepage mit Veranstaltungskalender, Vereinskatalog und regionalem Produktfinder erstellt werden. Gäste sollen sich in den Dörfern durch eine neue Beschilderung mit QR-Codes zurechtfinden. Und die „Vier Nordlichter“ sollen sich besser vermarkten, etwa mit T-Shirts oder Tassen.
Die Arbeitskreise treffen sich Anfang Dezember. Außerdem sind drei Exkursionen durch die Dörfer geplant: In Balje und Hörne am Sonnabend, 19. November, von 11 bis 17 Uhr, in Geversdorf und Cadenberge am Sonnabend, 26. November, von 11 bis 17 Uhr, und am Sonnabend, 3. Dezember, treffen sich alle vier Nordlichter von 11 bis 17 Uhr zu Gemeinschaftsprojekten. Anmeldung bis zum 16. November unter dorfentwicklung@kirchner-ingenieure.de.