Sorgenkinder Esche und Eiche: Förster informieren über Schäden im Wald
Arne Riedel, Leiter des Forstamtes Harsefeld, zeigt im Braken Baumarten, die mit dem Klimawandel zu kämpfen haben. Foto: Schröder
Ein aus Japan eingeschleppter Pilz sorgt dafür, dass alle Eschen in unserer Region absterben. Mit dieser Nachricht schockt Arne Riedel die Teilnehmer am Waldspaziergang im Braken.
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Auf Initiative des CDU-Samtgemeindeverbands Harsefeld informierte das Forstamt Harsefeld jüngst über aktuelle Herausforderungen der Forstwirtschaft im Klimawandel. Bei einem Waldspaziergang im Braken gaben Arne Riedel, Leiter des Forstamtes und Hauke Klattenberg, Förster für Waldnaturschutz im Forstamt Harsefeld, Einblicke in die neuen Herausforderungen.
Die Förster lenkten den Blick der Teilnehmer auf die Schäden am Wald und deren Ursachen. Einige Baumarten wie etwa die Esche werden dem Wald in den nächsten Jahren vollständig verloren gehen. „Bei der Esche sorgt ein aus Japan eingeschleppter Pilz dafür, dass alle Eschen in unserer Region absterben“, erklärt der Forstamtsleiter Arne Riedel. Ganz aktuell bereitet auch die Eiche den Förstern Sorgen.
Förster: "Wir schaffen das"
„In diesem Frühjahr hatten wir das vierte Jahr in Folge einen Kahlfraß der Blätter der Eiche durch Insekten“, so Riedel. Die Eichen seien zwar in der Lage, wieder neu auszutreiben, aber die Schwächung führe mit den anderen Belastungen der Bäume wie lange Trockenheit und Hitzestress jetzt auch zu vermehrtem Absterben von Eichen in der Region, so Arne Riedel. Die Forstwirtschaft stehe vor der enormen Herausforderung des Umbaus der Wälder hin zu stabilen auf die zukünftigen Klimabedingungen angepassten Wäldern. Aber „wir schaffen das“, so die einhellige Meinung der Förster.
Einiges geschafft ist schon beim Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten im Braken. So führten neue Erkenntnisse zum Feuersalamander zu neuen zielgerichteten Schutzmaßnahmen. Dazu gehört die Erhaltung und Förderung des gemischten Lebensraums aus naturnahen Laub- und Laubmischwäldern mit Totholz sowie strukturreichen Bächen mit niedriger Fließgeschwindigkeit.
Preis für Brennholz steigt
Thema des Waldspaziergangs war auch die Klimaschutzleistung. „Zum Klimaschutz kann die Forstwirtschaft einen enormen Beitrag leisten, insbesondere wenn das geerntete Holz zu langlebigen Gebäuden und Holzprodukten verarbeitet wird“, so Riedel. Dann erfolge über die Speicherfunktion von CO2 im Wald hinaus eine weitere Speicherung in den Holzprodukten über Jahrzehnte bis hin zu Jahrhunderten.
Die CDU in Harsefeld werde sich auch in der Lokalpolitik für den Wald einsetzen und die stärkere Nutzung von Holz bei öffentlichen Bauten forcieren“, sagte abschließend Dr. Hartmut Schröder, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbands Harsefeld. Schröder ist selbst Förster. Dass Holz stärker nachgefragt wird, ist bereits zu spüren. Papierhersteller, Unternehmen, die Pellets für Holzheizungen produzieren, aber auch Ofenbesitzer befeuern im wahrsten Sinne des Wortes zusätzlich den Holz-Markt. „Der Preis für Brennholz, das wir an Selbstwerber abgeben, ist um 30 Prozent gestiegen“, so Schröder.