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2. Bundesliga

Spektakel-Experten vom HSV sorgen für Spannung

Die HSV-Spieler und Hamburgs Torhüter Daniel Heuer Fernandes jubeln nach Spielende mit den Fans. Foto: Marcus Brandt/dpa

Die HSV-Spieler und Hamburgs Torhüter Daniel Heuer Fernandes jubeln nach Spielende mit den Fans. Foto: Marcus Brandt/dpa

Fan des Hamburger SV zu sein, ist in dieser Zweitliga-Saison emotional eine Herausforderung. Bei aller spielerischer Klasse macht es die Mannschaft oft genug unnötig spannend.

Montag, 30.01.2023, 10:00 Uhr

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Von Claas Hennig

Gebe es eine Entertainment-Wertung in der 2. Fußball-Bundesliga, der Hamburger SV würde sie mit Abstand anführen. Immer wieder machen die Hamburger aus Spielen ein Spektakel - oft genug alles andere als absichtlich. Auch das 4:2 gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag passte in die Kategorie.

"Es war ein geiles Spiel für die Fans. Es ist mächtig was los gewesen und es hätten noch mehr Tore sein dürfen", meinte Doppel-Torschütze Robert Glatzel. Doch gegen weniger Nervenkitzel hätten die HSV-Anhänger unter den mehr als 56 000 Zuschauern sicher auch nichts gehabt. "Es war nicht alles perfekt", sagte der 29 Jahre alte Torgarant im NDR.  "Aber es ist gut, so positiv starten zu können."

HSV zeigt keine konstante Leistung

Glatzel und seine Teamkollegen verzücken in dieser Saison regelmäßig ihre Fans und treiben sie Sekunden später in die Schnappatmung. Sie erspielen sich tolle Tore und vergeben danach größte Chancen; sie verteidigen souverän und wackeln kurz darauf bedenklich. Gerade diese konstante Inkonstanz könnte in der eben begonnenen Rückrunde das alles überstrahlende Ziel Aufstieg gefährden.

Die erste Partie nach elf Wochen Winterpause gegen Eintracht Braunschweig stand sinnbildlich dafür. In den ersten 20, 30 Minuten traten die Hamburger wie ein Bundesligist auf. Doch ein Gegentor reichte, um die HSV-Herrlichkeit abrupt zu beenden. "Wir dürfen nicht unruhig werden, nur weil ein Gegentor fällt, sondern müssen weiter unser Spiel spielen", stellte Kapitän und Abwehrchef Sebastian Schonlau fest.        

Dass sich seine Mannschaft - und da besonders die Defensive - durch einen Gegner wie Eintracht Braunschweig, der gegen den Abstieg spielt, so verunsichern lässt, gibt zu denken. Die Frage nach dem Warum konnten aber weder Schonlau noch Trainer Tim Walter beantworten. 

Trainer Walter hofft auf Neuzugänge

Bis zum neunten Spieltag hatten die Hamburger gerade einmal fünf Gegentore kassiert, neun Spieltage weiter sind es schon 21. Wenn wie in einem Spiel wie gegen Braunschweig vorne auch noch zahlreiche Torchancen ausgelassen werden, dann kann es irgendwann doch einmal zu unliebsamen Überraschungen kommen. 

"Letztlich haben wir es verpasst, unsere Chancen zu nutzen. Damit lässt du den Gegner im Spiel", sagte Walter. "Wir hätten noch mehr Kontrolle in unserem Spiel haben können. Eigentlich hätten wir viel mehr Tor schießen müssen.  Das fehlt uns, das geht uns ab." Und er fügte mit einem Lächeln hinzu: "Unsere Zuschauer kommen deswegen auch ins Stadion."

Einen Pluspunkt sieht der 47-Jährige aber schon im Vergleich zum letzten Jahr. Der Kader ist auch dank der Winter-Zugänge besser - auch wenn Walter in der Startformation gegen die Eintracht auf die Verteidiger Javi Montero und Noah Katterbach sowie Sturmtalent Andras Nemeth verzichtete. "Wir sind gut bestückt mittlerweile, können auch von der Bank sehr gut agieren", meinte er. "Das hatten wir im letzten Jahr nicht so. Insofern sind wir froh, dass wir das haben."  

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