Spur nach Deutschland in internationalem Kunstraub-Skandal

Blick auf das Kopfende des vergoldeten Sarges des Nedjemankh. Der vergoldete Sarg des antiken ägyptischen Priesters Nedjemankh ist mit einer Zeremonie in Ägypten empfangen worden. Im Fall des 3,5 Millionen Euro teuren altägyptischen Goldsargs, den das New Yorker Metropolitan Museum 2019 an den ägyptischen Staat zurückgeben musste, führen Spuren auch nach Deutschland. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt. Foto: Mahmoud Bakkar/dpa
Im Fall eines 3,5 Millionen Euro teuren altägyptischen Goldsargs, den das New Yorker Metropolitan Museum 2019 an den ägyptischen Staat zurückgeben musste, führen Spuren auch nach Deutschland. In Hamburg wird ermittelt.
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Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, dass sie gegen vier Beschuldigte wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Hehlerei, des Betruges sowie der Urkundenfälschung ermittelt. „Einer der vier Beschuldigten wurde nach Frankreich ausgeliefert. Die Ermittlungen gegen die anderen drei dauern hier in Hamburg an“, sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering.
Ein Hamburger Galerist und sein Geschäftspartner sollen in den Handel mit mutmaßlich illegal ausgeführten Antiken verwickelt sein, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ nach gemeinsamen Recherchen mit dem Deutschlandfunk berichtet.
Exportlizenzpapier war Fälschung
Der Goldsarg sei laut Ermittlungsakten schon 2013 mit falschen Herkunftsangaben nach Deutschland transportiert worden, um dann 2017 über Mittelsmänner in Paris an das Metropolitan Museum verkauft zu werden, berichtet die „Zeit“. Dabei, so die Ermittler, sei der Scan eines ägyptischen Exportlizenzpapiers vorgelegt worden, das sich später als Fälschung herausstellte.
Der „Zeit“ und dem Deutschlandfunk schreibt der Anwalt des Galeristen, man werde auf gestellte Fragen derzeit nicht antworten: Diese enthielten zum Teil unzutreffende Tatsachenbehauptungen und dürften deshalb auch nicht veröffentlicht werden. Insbesondere die Ermittlungsbehörden in Deutschland würden seinem Mandanten nichts vorwerfen, vor allem keinen „Antikenschmuggel“. Die Hamburger Staatsanwaltschaft sehe lediglich Anhaltspunkte hierfür und ermittle deshalb ergebnisoffen. Die Ermittlungen, denen sich sein Mandant stelle, seien nicht abgeschlossen. (dpa)
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