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Fußball-Bundesliga

St. Pauli verabschiedet sich mit Rückenwind für 2025

St. Paulis Trainer Alexander Blessin (l) bejubelt den 0:1-Sieg in Stuttgart.

St. Paulis Trainer Alexander Blessin (l) bejubelt den 0:1-Sieg in Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa

Nach der Überraschung in Stuttgart geht der FC St. Pauli glücklich in die Winterpause. Die Punktzahl stimmt noch nicht. Das soll sich mit dem Rückenwind im neuen Jahr ändern.

Von dpa Donnerstag, 26.12.2024, 08:00 Uhr

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Hamburg. Die überraschende vorweihnachtliche Punkte-Bescherung beim Abstecher in die schwäbische Heimat feierte Alexander Blessin mit einem befreiten Lächeln und herzlichen Umarmungen. Das 1:0 (1:0) beim Vizemeister VfB Stuttgart ist für den FC St. Pauli ein würdiger Abschluss des Fußball-Jahres mitsamt der Rückkehr in die Bundesliga.

Sieg ein „i-Tüpfelchen“ auf erfolgreiches Jahr 2024

Mit leidenschaftlicher Defensive setzten die Kiezkicker vor den Feiertagen ein Achtungszeichen im Abstiegskampf. „Wir haben hier ein super, super Spiel abgeliefert. Wir haben eine Benchmark gesetzt“, sagte Abwehrspieler Hauke Wahl. „Ich glaube schon, dass uns das auch Rückenwind geben kann für das neue Jahr.“ Der Sieg sei „das i-Tüpfelchen“ auf 2024.

Im Mai hatten sich die Hamburger nach 13 Jahren die Rückkehr in die erste Liga gesichert. Sieben Monate später überwintert der Kiezclub als Tabellen-14. mit 14 Punkten oberhalb der Abstiegszone. Die Bedeutung der drei Punkte war auch deswegen groß, weil sich sonst Abstiegskonkurrent und Mitaufsteiger Holstein Kiel dank des 5:1 gegen den FC Augsburg herangepirscht hätte.

„Wir sind natürlich maximal glücklich“, meinte Blessin. Die drei Punkte seien „extrem wichtig“. So könne man jetzt „ein bisschen wenigstens“ Weihnachten genießen. „Aber es muss genauso weitergehen. Und dann greifen wir an und gucken, dass wir noch die nötigen Punkte holen“, sagte der Coach.

Für das Ziel Klassenverbleib nimmt der FC St. Pauli schon vor dem Jahreswechsel am 30. Dezember die Arbeit wieder auf. Der zweite Saisonabschnitt beginnt am 11. Januar mit einem anspruchsvollen Heimspiel gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt.

Punkte-Ausbeute noch zu gering

Zufrieden sind die Hamburger mit der bisherigen Punkte-Bilanz nicht. „Wir haben jetzt, glaube ich, schon drei, vier Punkte zu wenig. Da waren viele Spiele dabei, wo man viel Lob bekommen hat und einfach dann immer den Kürzeren gezogen hat“, bilanzierte Blessin.

Im Ländle verteidigte seine Elf leidenschaftlich, hatte in Torwart Nikola Vasilj einen starken Rückhalt und ließ die Stuttgarter Offensive verzweifeln. Johannes Eggestein nutzte eine Fehlerkette der VfB-Defensive zum entscheidenden Treffer (21. Minute). Der Stürmer hätte den Gästen sogar ein Zittern ersparen können. Mit seinem schwach und in die Mitte platzierten Elfmeter scheiterte er aber an Nationaltorhüter Alexander Nübel (53.).

Doch auch so klappte es nach knappen Niederlagen bei Meister Leverkusen (1:2) und gegen den FC Bayern (0:1) diesmal gegen einen Champions-League-Teilnehmer. Es sei in vielen Spielen mehr möglich gewesen, bilanzierte Wahl. „Das ist das Wichtigste für das neue Jahr, dass wir einfach mehr Punkte aus unseren Spielen holen, wo wir gut spielen.“

Emotionale Rückkehr für den ehemaligen VfB-Spieler

Blessin überzeugte die Intensität und Galligkeit, mit der seine Elf trotz Verletzungssorgen in Stuttgart auftrat. Wenn sein Team diese Eigenschaften auch nach der Pause zeige, sei ihm im Abstiegskampf nicht angst und bange.

Für den ehemaligen VfB-Spieler wurde der Trip zu einer emotionalen Rückkehr in die Heimat. In Stuttgart wurde er geboren. Für den VfB Stuttgart bestritt er Ende der 90er seine ersten Spiele in der Fußball-Bundesliga.

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das hat mich jetzt nicht irgendwie tangiert“, erzählte der 51-Jährige. „Sicherlich war es was Besonderes. Familie war im Stadion und Freunde waren im Stadion. Der Bruder mit dem falschen Trikot war im Stadion. Das genießt man natürlich umso mehr, wenn man dann mit einem Sieg nach Hause fährt.“

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