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Verkaufsoffener Sonntag

Trotz Krise: Kauflaune beim Shopping in Himmelpforten

Die Sonne lockte viele raus zum Schauen und zum Shoppen.  Fotos: Felsch

Die Sonne lockte viele raus zum Schauen und zum Shoppen.  Fotos: Felsch

Gelungenes „Oktoberfest“: Der verkaufsoffene Sonntag in Himmelpforten war gut besucht. Der sonnige Herbsttag lockte viele zum Bummeln. Von Zurückhaltung beim Shoppen war wenig zu spüren. Das sagen jedenfalls die Geschäftsleute.

Von Franziska Felsch Sonntag, 16.10.2022, 19:03 Uhr

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Doch gerade die Älteren gaben zu, das Portemonnaie öfter stecken zu lassen. Das Geld sitzt längst nicht mehr bei jedem so locker. „Ich schau heute mehr auf die Preise als früher und gehe insgesamt weniger in die Läden“, sagt Gisela Rückle.

„Wir gucken auf jeden Fall genau hin“, meinen Hermann und Anke Hemp, die ein paar Kerzen und Vogelfutter mitnehmen, weil das im Angebot ist. Ihr Kaufverhalten hat sich in diesem Jahr entschieden geändert, sagen die Rentner. „Bei uns nicht, wir nehmen sowieso immer nur das mit, was wir brauchen,“ so Heinrich und Ella Wiering. Sie haben nichts erworben, sind nur der Geselligkeit wegen hier.

„Ich habe keine Probleme, dass alles teurer geworden ist, das kann ich Gott sei Dank auffangen, aber ich konsumiere immer schon gezielt“, sagt Uwe Keller aus Hechthausen, der nur wegen des schönen Wetters mit dem Rad zu „Wehbers Mühle“ gefahren ist und sich die Würstchen vom Grill schmecken lässt.

Früher wurde mehr geschaut, heute aber gekauft

Andere gönnten sich die Waffeln von der Jugendfeuerwehr oder stöberten in den Geschäften nach Herbst- und Winterkleidung. „Wir sind sehr zufrieden, nicht nur heute“, resümiert Anja Lünstedt. Die Geschäftsführerin vom Bekleidungsgeschäft „Gerken“ in der Bahnhofstraße 20 hat nicht den Eindruck, dass gespart wird. „Früher wurde mehr geschaut, heute aber gekauft“, freut sie sich. „So sind wir Frauen eben“, lacht Petra Rust. Die Verkäuferin berät eine Kundin nach der nächsten. Von Krise ist hier keine Spur. „Überhaupt nicht“, betont Rust.

Geschäftsführerin Anja Lünstedt freut sich über die Kauflust der Kunden.

Geschäftsführerin Anja Lünstedt freut sich über die Kauflust der Kunden.

Ein paar Meter weiter, drängeln sich die Menschen im Modehaus „Heller-Gerken“. Da die Inhaberin, Elke Gerken, aufhört, locken Dumpingpreise. Abendkleider für 30 Euro, Mäntel für 20, Blusen für 10. „Zu mir kommen in der Regel Kundinnen, die was Festliches brauchen und die können heute noch mal ein Schnäppchen machen“, sagt Gerken.

„Wehbers Mühle“ freut sich über den Umsatz

Das versuchen auch die Kunden bei „Wehbers Mühle“. „Wir haben vorgesorgt und Prozent-Coupons ausgegeben, aber nichtsdestotrotz, der Umsatz ist super, die Leute wollen es sich zu Hause gemütlich machen“, so der Eindruck von Geschäftsführer Hans Wehber. Neben den Sonderangeboten, zu denen - wie jede Saison - Gartenmöbel gehören, decken sich viele mit Weihnachtsdekorationen ein. „Sobald wir damit anfangen, die Regale mit adventlichen Sachen zu bestücken, gehen die weg“, so Wehber.

Mama probiert Schuhe, Papa ist an der Pommesbude

Doch nicht nur Kaufen ist angesagt. Josefine-Marie Wosniakowski von „Wossis HörWelt“ in Himmelpforten hat ebenfalls gut zu tun. Die Hörakustikmeisterin hat sich mit einem Stand in die „Shoppingmeile“ gestellt und berät Kunden. „Hätte nicht gedacht, dass sich so viele trauen, aber heute ist ja richtig was los“, sagt sie mit Blick auf die Straße, wo Leute Schuhe anprobieren, Kinder Karussell fahren, während Mama sich für das adventliche Kunsthandwerk interessiert und Papa an der Pommesbude ansteht.

Auf der großen Wiese, etwas abseits, gibt es noch mehr zu bestaunen für die ganze Familie. Der Verbraucher-Informationstag ist initiiert von der Raisa unter dem Motto „Bauer sucht Verbraucher“. Anhand von einem Quadratmeter Erde erklären Junglandwirte aus der Region, was alles nötig ist, um 450 Gramm Mehl oder fünf Flaschen Bier herzustellen. Einen Tisch weiter dürfen die Besucher die verschiedenen Getreidesorten anfassen und raten, um was es sich handelt. Neben den modernsten Landmaschinen stehen Oldtimer Feuerwehrautos und regionale Händler bieten ihre landwirtschaftlichen Produkte an, was auch wieder viele Interessenten anlockt.

Anke Hemp schaut mehr auf die Preise als früher.

Anke Hemp schaut mehr auf die Preise als früher.

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