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60.000 Euro Projekt

Turmsanierung der St.-Marien-Kirche: Pyramidenhelm ist wieder schick

Pastor Uwe Junge in luftiger Höhe: Der Turm der St.-Marien-Kirche wird saniert, Dach und Verschalung in Grünendeich werden erneuert. Foto: Vasel

Pastor Uwe Junge in luftiger Höhe: Der Turm der St.-Marien-Kirche wird saniert, Dach und Verschalung in Grünendeich werden erneuert. Foto: Vasel

Morsche Schindeln und Bretter gehören der Vergangenheit an: Der 1625 errichtete Turm der St.-Marien-Kirche in Grünendeich wird saniert. Doch die Materialbeschaffung war nicht leicht.

Freitag, 15.10.2021, 11:00 Uhr

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Einige Schindeln und Bretter waren morsch, derzeit wird der im Jahr 1625 errichtete Turm der St.-Marien-Kirche in Grünendeich saniert. 60.000 Euro musste die Kirchengemeinde Lühekirchen für diese Baumaßnahme in die Hand nehmen. 20 Prozent der Kosten müssen die Altländer selbst tragen, unterstützt werden sie vom Kirchenkreis Stade und von der Altländer Kirchenstiftung.

„Vor einigen Monaten hätten wir fast das Vierfache bezahlen müssen, die Holzpreise waren explodiert, der Markt leer gefegt“, sagt Pastor Uwe Junge. Die Holzschindeln für den Pyramidenhelm des Glockenturms zu beschaffen, war „nicht leicht“. Im Berchtesgadener Land wurden die Altländer fündig. Mit Dachdecker Carstens und Oellrich Holzbau kamen zwei örtliche Handwerker zum Zuge. Damit erst die nächste Generation in Grünendeich wieder eine Turmsanierung in Angriff nehmen muss, setzte die Kirche auf witterungsbeständige Baumaterialien aus Eichen-, Lärchen- und Zedern-Holz.

Turm wird noch gestrichen

Neben dem Dach wurden auch Teile der Verschalung und die Schallluken erneuert. Zwei der vier Glocken stammen noch aus dem 14. Jahrhundert, die beiden anderen wurden in den Jahren 1963 und 1991 gegossen und ersetzten die im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken. Der Turm wird noch gestrichen. Der Glockenturm steht an der Westseite – frei. Die hölzerne Bauweise ist dem Marschboden geschuldet. Die Holzschindeln werden überwiegend rot – wie Tonziegeln – gestrichen, einige in Grün als Kupferdachimitat.

Stifterin der Kirche war 1608 eine Schwedin: Margareta Peders Dotte Skuthe aus Lenköping, sie und ihr Mann, der Geheime Rat Salvius, lebten auf dem Rittergut Adlersburg, einige Hundert Meter entfernt am heutigen Steinweg.

Der einschiffige Fachwerkbau mit Backsteinausfachungen steht auf einer Sandwurt und ist eine Seefahrerkirche. Grünendeich wurde 1449 erstmals erwähnt, Vorgängerorte waren Sturmfluten im 14./15. Jahrhundert zum Opfer gefallen. Nach Steinkirchen und Mittelnkirchen wurde jetzt der dritte Turm saniert, Twielenfleth und Neuenkirchen soll ab 2022 folgen.

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Die Dachschindeln aus Zedernholz stammen aus dem Berchtesgadener Land. Foto: Vasel

Die Dachschindeln aus Zedernholz stammen aus dem Berchtesgadener Land. Foto: Vasel

Blick auf den eingerüsteten Turm der St.-Marien-Kirche in Grünendeich. Foto: Vasel

Blick auf den eingerüsteten Turm der St.-Marien-Kirche in Grünendeich. Foto: Vasel

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