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Autoindustrie

VW-Vorstand verzichtet auf elf Prozent seines Gehalts

VW-Chef Oliver Blume verzichtet fünf Jahre Lang auf einen seines Gehalts. (Archivfoto)

VW-Chef Oliver Blume verzichtet fünf Jahre Lang auf einen seines Gehalts. (Archivfoto) Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Europas größter Autobauer will kräftig sparen – auch bei den Personalkosten. Das trifft jetzt auch den Konzernvorstand. Die Bezüge werden gekürzt.

Von dpa Dienstag, 11.03.2025, 07:05 Uhr

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Wolfsburg. Bei Volkswagen beteiligt sich nun auch der Konzernvorstand mit einem millionenschweren Gehaltsverzicht am Sparprogramm des Autobauers. VW-Chef Oliver Blume und die übrigen Konzernvorstände verzichten 2025 und 2026 auf elf Prozent ihre Bezüge, bestätigte ein Sprecher des Aufsichtsrats der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag der Konzernspitze habe der Aufsichtsrat auf seiner jüngsten Sitzung angenommen. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet.

In den Jahren danach sollen die Bezüge dann stufenweise wieder hochgefahren werden. 2027 betrage der Abschlag noch 8,5 Prozent, im Jahr danach 6,5 und 2029 dann 5,5 Prozent. Ab 2030 wird den Angaben zufolge zur bisherigen Vergütungshöhe zurückgekehrt. 

Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte im Tarifstreit 2024 angemahnt, dass auch sich auch die Konzernspitze am Sparkurs bei VW beteiligen und auf Gehalt verzichten müsse. Der Vorstand hatte das zugesagt, die Höhe aber offen gelassen. Die Rede war nur von einem überproportionalen Beitrag.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzernvorstand auf einen Teil seiner Bezüge verzichtet. Der Abschlag lag aber nur bei fünf Prozent. Und er bezog sich auch nur auf das Fixgehalt, das nur den kleineren Teil der Bezahlung ausmacht. Die Kürzungen für 2025 bis 2029 gelten dagegen für die gesamte Vergütung, inklusive erfolgsabhängiger Teile.

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. 35.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2030 wegfallen, was rund jeder vierten Stelle entspricht. Um die Lohnkosten zu senken, werden zudem diverse Bonuszahlungen und Zulagen gekürzt und Lohnerhöhungen auf Eis gelegt. Im Gegenzug verzichtet VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen.

U
Ulla Bowe
11.03.202512:19 Uhr

Sicher ist der Gehaltsverzicht für diese Einkommensgruppen gut verschmerzbar. Ich bin aber trotzdem verärgert über die Prämienzahlung in Höhe von rd. 4800 Euro pro Beschäftigten für 2024.
Wie schnell wurde von den durch Werksschließung bedrohten Menschen auf den Demonstrationen nach dem Staat gerufen, daß er doch bitte zur Rettung der Werke beitragen sollen. Sonst würden die Beschäftigten ihre Existenzgrundlage verlieren. Die VW Beschäftigten haben über viele Jahre wie die Made im Speck gelebt und Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und im Einzelhandel können von solchen Gehältern nur träumen, ganz zu schweigen von derartigen Prämien. Ein Beschäftigter der Autoindustrie würde für das Geld und erst recht nicht unter solchen Arbeitsbedingungen wie dort arbeiten.
VW und die anderen Autoproduzenten müssen mal ein paar Gänge zurück schalten.
Wir sind mit dem Grundsatz "Spare i.d.Zeit, so hast Du i.d.Not" aufgewachsen.
Michael Bowe

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