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Verhaftungswelle vor Wahlen in Venezuela

Innenminister Cabello wirft dem Oppositionellen terroristische Aktivitäten vor. (Archivbild)

Innenminister Cabello wirft dem Oppositionellen terroristische Aktivitäten vor. (Archivbild) Foto: Jesus Vargas/dpa

In Venezuela wird am Sonntag gewählt. Dutzende Menschen kommen davor in Haft. Die Regierung spricht von einem Schlag gegen Verschwörer, die Opposition von Unterdrückung Andersdenkender.

Von dpa Freitag, 23.05.2025, 20:55 Uhr

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Caracas. Die autoritäre Regierung in Venezuela geht vor den Regional- und Parlamentswahlen am Sonntag nach Oppositionsangaben hart gegen ihre Gegner vor. Über 50 Politiker, Aktivisten und Journalisten seien bei einer Razzia festgenommen worden, darunter der frühere Abgeordnete Juan Pablo Guanipa, teilte Oppositionsführerin María Corina Machado auf der Nachrichtenplattform X mit. 

Innenminister Diosdado Cabello bestätigte die Festnahme von Guanipa bei einer Pressekonferenz. Der Oppositionspolitiker sei der Chef einer Gruppe, die terroristische Anschläge geplant habe, um die Wahlen zu stören, sagte der Minister. Seinen Angaben zufolge wurden in den vergangenen Tagen mehr als 70 Verschwörer festgenommen, die Sprengstoffanschläge auf Botschaften, Krankenhäuser, Polizeiwachen und Umspannwerke geplant hätten. Zudem seien Sprengstoff, Zünder, Einsatzpläne und weitere Beweismittel sichergestellt worden. 

Oppositionsführerin: „Venezuela wird frei sein“

Die autoritäre Regierung von Präsident Nicolás Maduro teilt regelmäßig mit, Verschwörungen und Umsturzpläne aufgedeckt zu haben. Beweise dafür legt sie in der Regel nicht vor. „Das ist purer und harter Staatsterrorismus“, schrieb Oppositionsführerin Machado auf X. „Venezolaner, seid euch im Klaren darüber: Das ist nicht umsonst, wir werden das Regime davonjagen. Venezuela wird frei sein.“

Die Opposition hat zum Boykott der Parlaments- und Regionalwahlen am kommenden Sonntag aufgerufen, weil sie keine freie und faire Abstimmung erwartet. In einer umstrittenen Wahl hatte sich Staatschef Maduro im vergangenen Jahr im Amt bestätigen lassen. Die Opposition reklamierte damals den Sieg für sich und warf der Regierung Betrug vor.

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