Zähl Pixel
Bundesliga

Viel geleistet und trotzdem verloren – HSV dennoch zuversichtlich

Fans jubeln den Spielern vom HSV zu.

Fans jubeln den Spielern vom HSV zu. Foto: Marcus Brandt/dpa

Auch nach der zweiten Niederlage in der Bundesliga nacheinander gegen den VfL Wolfsburg ist der HSV noch im Soll. Hoffnung ziehen die Hamburger aus ihrer Leistung. Auf Dauer reicht das aber nicht.

Von Claas Hennig, dpa Sonntag, 26.10.2025, 14:35 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Hamburg. Es sprach für HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer, dass er nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg die Schuld auf sich nahm. „Im Endeffekt sind wir an mir gescheitert“, sagte er unter anderem dem TV-Sender Sky. Die Selbstbezichtigung war ehrenwert, hatte Königsdörffer letztlich mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter die beste Chance zumindest auf ein Remis vergeben.

„Ich hatte mich gut gefühlt, ich wollte ihn nehmen. Ich habe im Training einige rein gemacht“, erklärte er, warum er statt Jean-Luc Dompé oder Rayan Philippe geschossen hatte. Die Niederlage allein an dem weiter in dieser Saison torlosen 24-Jährigen und seinen Fehlschuss kurz vor der Pause festzumachen, würde aber zu kurz greifen.

Lesen Sie auch

Genug Chancen zum Ausgleich

Chancen hatte es vorher und nachher genug gegeben, um vor 57.000 Zuschauern die zweite Niederlage nacheinander Fußball-Bundesliga zu verhindern. In beinahe allen Belangen war der Aufsteiger dem zuletzt viermal gestrauchelten VfL Wolfsburg überlegen - nur nicht im Punkt Effizienz.

Der einzige Schuss auf das HSV-Tor durch Adam Daghim (15.) flog auch ins Tor und reichte den Gästen zum Sieg. „Es ist einfach unglaublich, dass wir dieses Spiel verlieren“, meine HSV-Mittelfeldspieler Nicolai Remberg. Der Spielausgang sei „bitter“.

Wolfsburg selbst vom Sieg überrascht

Auch die Wolfsburger wussten nicht so recht, womit sie den ersten Erfolg nach vier Niederlagen verdient hatte. „Ich weiß auch, dass heute nicht das beste Team gewonnen hat“, räumte auch VfL-Cheftrainer Paul Simonis ein. „Ich weiß, dass die Statistiken des HSV viel besser waren.“

Sein Hamburger Kollege Merlin Polzin sah das ähnlich. „Es macht den Fußball am Ende aus, dass nicht immer die bessere Mannschaft gewinnt. Unabhängig von den statistischen Werten, sondern auch von der gezeigten Leistung“, sagte er.

Aus dieser Leistung zogen die Hamburger den Trost und die Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Wie zuletzt bei der Niederlage bei RB Leipzig, aber auch in den Spielen zuvor bei Union Berlin (0:0) und gegen Mainz 05 (4:0) überzeugte der Bundesliga-Rückkehrer auch gegen die Wolfsburger. Nimmt man die gezeigte Qualität in den vergangenen Partien als Maßstab, ist der HSV zu gut für die Rolle des Abstiegskandidaten. Mit acht Punkten aus acht Spielen ist das Team im Soll.

Bei allem Lob, Punkte müssen her

Der nach etwa einer Stunde eingewechselte Kapitän Yussuf Poulsen hatte „ein Top-Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. „Wir müssen jetzt trotz der beiden Niederlagen so weiter machen, denn wir waren in den vergangenen Partien stets die bessere Mannschaft“, sagte der Däne.

Lob allein und die innere Überzeugung bringen aber keine Punkte. Dennoch glaubt Trainer Polzin an dem Prozess. „Ich bin zuversichtlich für den weiteren Weg, weil ich sehe, wie die Jungs arbeiten und wie sie die Dinge angehen.“

Weitere Artikel