Was ein Horneburger auf Frachtschiffen weltweit erlebt hat

Ganz entspannt auf Deck der CMA CGM „Mozart“ bei der Fahrt durch den Suezkanal: Henning Köhlert aus Horneburg auf dem Rückweg seiner Frachtschiffreise, die ihn in 100 Tagen nach Australien und zurück nach Hamburg führte.
In Büchern und Vorträgen berichtet Henning Köhlert aus Horneburg von seinen Containerschiff-Reisen über alle Weltmeere. Mit „Auf Frachtschiffen die Welt entdecken“ veröffentlicht der der ehemalige Realschullehrer jetzt sein sechstes Buch.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Seit seiner Pensionierung ist der frühere Realschullehrer Henning Köhlert viel gereist. Zwölf Frachtschiffreisen und sieben sehr unterschiedliche Kreuzfahrten hat er erlebt. In Büchern und Vorträgen berichtet er vom Reisen mit Containerschiffen. „Belohnt werden Sie mit authentischen, unverfälschten Eindrücken an Bord und an Land“, zieht der 74-Jährige Bilanz. Spektakuläre Aussichten auf zum Teil historischen Handelsrouten und Einblicke in das Leben der Seeleute werden geboten. Während Kreuzfahrten ein Massenbetrieb seien für Menschen, die schickes Essen, Unterhaltungsprogramm und gepflegtes Ambiente vorziehen, seien Frachtschiffreisen eher etwas für Individualisten.
Sein sechstes Buch über das Weltenbummeln auf Frachtschiffen ist ein typisches Buch aus der Corona-Zeit, wie der Autor berichtet. Köhlert hatte viel Zeit und konnte lange keine Reisen unternehmen. „Seit drei Jahren ist nichts mehr möglich“, bedauert er.
Globetrotter erzählt von den Piraten von Belawan
Also setzte sich der Globetrotter hin und schrieb ein Buch über die schönsten Passagen, darunter durch den Suezkanal, die Magellanstraße und den Panamakanal, und die interessantesten Landgänge. Berichtet wird außerdem unter anderem von der Vorbereitung der Reise, von einem typischen Tag an Bord und von Kontrollen bei der Einschiffung. Zu den Erlebnissen an Bord, von denen er berichtet, gehören die Äquatortaufe, Jogging und Arbeiten, Weihnachten und Silvester.
Erzählt wird auch von einem Orkan im Nordpazifik und einer „Mann über Bord“-Übung. Ergänzt werden die Berichte durch kurzweilige Geschichten und Erlebnisse des Globetrotters. Bei den Seegeschichten geht es unter anderem um die Piraten von Belawan, einen cleveren Schiffsjungen und Seemannsgarn. Dabei griff der Autor auf Material zurück, das er während der Pandemie für die Vorträge zusammengestellt hatte.
Autor hat alles selbst gemacht
Köhlert hofft, dass er noch lange reisen kann. Für den Frühsommer hatte er eine Fahrt nach Island gebucht, doch wurde sie wegen Corona abgesagt. Deshalb entwickelt er im Moment keine Pläne mehr. Auch bei den Vorträgen bremste ihn die Pandemie aus. Die wurden immer wieder geschoben, nur noch halbprivate Treffen waren möglich. „Nun sind die Vorträge wieder angelaufen“, sagt Köhlert, „es geht zögerlich los“.
Bei seinem neusten Buch hat der Autor wieder alles selbst gemacht - ohne einen Lektor: Textgestaltung, Umbruch, Layout und Cover. Veröffentlicht wurde es wieder im Hamburger Verlag Tredition.
Information
Henning Köhlert: „Auf Frachtschiffen die Welt entdecken. Meine schönsten Erlebnisse auf See und an Land.“ Verlag Tredition, 2022. Paperback, 18,95 Euro (978-3-347-74135-5). Hardcover, 25,95 Euro (978-3-347-74136-2). E-Book, 6,99 Euro (978-3-347-74137-9).

Aufbruch zur Umrundung von Südamerika: Henning Köhlert geht im Oktober 2015 am Burchardkai an Bord der Cap San Augustin.
