Was es beim Craft Beer und Gourmet Festival in Stade zu erleben gibt

Diplom-Braumeister und Bier-Sommelier Fiete Matthies beim Craft-Beer-Festival in Stade im September 2021.
Handwerklich gebrautes Bier erlebt eine Renaissance. Weshalb, können Neugierige beim Stader Craft Beer & Gourmet Festival herausfinden. Mit Glück schenkt der Braumeister selbst das Bio-Bier aus Wilhelmsburg oder ein Moorbier aus Worpswede aus.
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Pünktlich zur Festivaleröffnung am Donnerstagnachmittag reißt der graue Himmel auf, und mit den ersten Sonnenstrahlen wischen Diplom-Braumeister und Biersommelier Friedrich Carl Richard Matthies und seine Crew Bänke, Tische und Tresen für die Besucher trocken. Matthies, genannt Fiete, stammt aus Hamburg-Finkenwerder, braut in Wilhelmsburg und ist in Stade zum dritten Mal dabei. Sein „Wildwuchs Brauwerk“ hat er 2014 zusammen mit zwei Geschwistern gegründet. Damals brauten sie in einer kleinen, gepachteten Brauerei in Bleckede. Heute betreiben sie ihre eigene Brauerei in Wilhelmsburg mit 15 Mitarbeitern, Hamburgs erste Bio-Brauerei.
Inzwischen braut Fiete Matthies auch Bio-Gerste für sein Bier auf eigenen Flächen an. Bio-Hopfen bezieht er aus Franken und vom Hof Schönmoor in Schleswig Holstein. Seine Gerste lässt er in der Rhön vermälzen – noch. Künftig soll das aber auf Gut Immenbeck bei Buxtehude passieren – so regional wie möglich. Wie das Bier schmeckt? „Das Bockbier ist kalt gehopft und hat dadurch schön fruchtige Aromen“, erklärt Fiete Matthies. Kalt gehopft ist auch das Pilsener.
„Bier der Götter“ aus Wacken
Das „Broid“ wird ressourcenschonend aus übrig gebliebenem Brot von Bio-Bäcker Bahde in Finkenwerder gebraut. Für das „Mutje“ wird Molke verwendet, die beim Quarkmachen abfällt: „Das schmeckt etwas süßer, weil die Laktose nicht vergärt.“ Außerdem gibt es noch ein Kaffeebier, das mit Bohnen aus der Kaffeerösterei in der Speicherstadt gebraut wird, und ein dunkles Ale vom Fass mit acht Prozent Alkoholgehalt. All das ist noch bis einschließlich Sonntag am Stand von Wildwuchs-Brauwerk am Stadthafen zu probieren – oder in Wilhelmsburg, wo auch die Brauerei besichtigt werden kann.
Nebenan können erlebnishungrige Bier-Gourmets unter anderem auch Moorbier aus Worpswede testen – dunkel, würzig-herb und malzbetont soll es schmecken. Göttliche Genüsse verspricht das „Beer of the Gods“, das in Wacken, „im durstigsten Dorf der Welt“, gebraut wird. Weizenbier Thor, Maibock Freya und Crafty Loki brauchen angeblich gutes Wackener Brauwasser und lange Lagerzeiten, um die Götter nicht zu erzürnen.
Auch Kulinarisches wird aufgetischt
Die Stade Marketing, die das Festival auf die Beine stellt, hat dafür gesorgt, dass am Stadthafen auch Freunde von Wein, Cocktails und Kulinarischem auf ihre Kosten kommen: Oliver von See, gebürtiger Stader und aufgewachsen in Hemmoor, ist nicht nur mit Craft Beer aus Bayern, sondern auch mit seiner Strand- und Weinbar aus Oldenburg angereist. Andere Stände locken mit extravaganten Cocktails wie „Secco au Chocolat“, mit Spanferkel, Scampi oder Steaks vom Grill. Flammkuchen gibt es auch in der vegetarischen oder veganen Variante. Sponsor der Veranstaltung, die im vergangenen Jahr wegen Corona ausfallen musste, sind die Stadtwerke Stade.
Öffnungszeiten: Freitag 12 bis 24 Uhr, Sonnabend 12 bis 24 Uhr und Sonntag 12 bis 18 Uhr. Während am Stadthafen gespeist wird, kann in der Stader Altstadt übrigens ausgiebig geshoppt werden – am 19. September ist verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt.
Corona-Regeln: Die Teilnahme am Craft-Beer-Festival ist kostenlos. Einlass mit Datenerfassung, Abstands- und Hygieneregeln laut aktueller Niedersächsischer Verordnung.
Parkmöglichkeiten: Die Parkgaragen am Rathaus, Am Sande und in der Wallstraße sind auch Sonntag geöffnet.
Mehr dazu: www.stade-marketing.de