Weihnachtstrucker: Zwei Stader fahren mit an die ukrainische Grenze

Die Johanniter-Einsatzkräfte Hansi Eggert und Kevin Heckmann nehmen von Landrat Kai Seefried ein Paket für die Weihnachtstrucker-Aktion entgegen. Foto: Landkreis Stade/Beneke/Montage: vdb
Die Johanniter-Weihnachtstrucker bringen ihre Pakete seit 1993 dorthin, wo die Not am größten ist. Zwei Stader Helfer sind dabei.
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Landkreis. Kevin Heckmann und Hansi Eggert vom Stader Ortsverband der Johanniter sind dabei, wenn die Weihnachtstrucker am zweiten Weihnachtstag zusammen mit weiteren niedersächsischen Einsatzkräften in Richtung Ukraine aufbrechen. „So eine Tour ist immer ein Abenteuer“, sagt der Freiwillige Hansi Eggert, der schon seit vielen Jahren mitmacht. „Der logistische Aufwand ist immens“, weiß sein Mitstreiter Kevin Heckmann.
Im Konvoi geht es diesmal – nach einem Zwischenstopp mit Übernachtung in Österreich – an die polnisch-ukrainische Grenze. Dort werden die Pakete an ukrainische Partner übergeben, die sich um den Weitertransport ins Landesinnere kümmern. Aufgrund des russischen Angriffskriegs fahren die deutschen Johanniter-Freiwilligen nicht selbst in die Ukraine.
Seit 1993 aktiv in den ärmsten Gegenden Osteuropas
Seit 1993 setzen die Johanniter mit der Weihnachtstrucker-Aktion Jahr für Jahr ein Zeichen der Solidarität, Nächstenliebe und Hoffnung. Ihre mit Hilfspaketen beladenen Lkw steuern in der Adventszeit verschiedene Ziele auf dem Balkan an. Es geht zum Beispiel nach Albanien, Bosnien, Rumänien, Moldau und Bulgarien. Alle in Niedersachsen im Rahmen einer landesweiten Hilfsaktion abgegebenen Pakete gehen in die Ukraine.
„Das Engagement der Einsatzkräfte der Johanniter neben ihren regulären Tätigkeiten in den Bereichen Rettungsdienst und Katastrophenschutz nötigt mir großen Respekt ab. Auf sie ist im Dienste der guten Sache stets Verlass“, sagt Landrat Kai Seefried und dankt Kevin Heckmann und Hansi Eggert vom Stader Ortsverband für ihr Engagement. Auch er übergibt ein Paket, das mitfahren soll.
Die Stader Johanniter haben bereits mehrfach die Hilfstransporte des Landkreises für die Ukraine unterstützt und 2022 zudem einen Hilfstransport in den polnischen Partnerlandkreis Goldap zur Unterstützung der Unterbringung der dort ankommenden Vertriebenen aus der Ukraine übernommen.
In den nächsten Wochen werden Kevin Heckmann und Hansi Eggert nach Flensburg, Neumünster, Wedel, Hamburg und Seevetal aufbrechen, um dort mehrere Paletten Pakete abzuholen, die von Johanniter-Verbänden und Rotary-Clubs zentral gesammelt werden. Örtliche Speditionen stellen Lagerflächen zur Verfügung, die Mitarbeiter helfen mit Gabelstaplern beim Beladen der Lkw. „Über die Jahre ist ein großes Netzwerk mit vielen Unterstützerinnen und Unterstützern entstanden“, sagt Hansi Eggert. Die Stader Johanniter beteiligen sich seit 2017 an der Weihnachtstrucker-Aktion. Sie haben auch die Verteilung von Paketen, etwa in Roma-Dörfern in Rumänien, begleitet.
Noch bis zum 13. Dezember sind Spenden möglich
Die Kontaktpersonen der Johanniter in der Ukraine werden die Pakete an wirtschaftlich schwache Familien, Schul- und Kindergartenkinder und Menschen mit Behinderung verteilen und in Armenküchen sowie in Alten- und Kinderheimen ausgeben. Voriges Jahr kamen niedersachsenweit rund 10.000 Pakete zusammen. Bis Freitag, 13. Dezember, können noch Pakete für die diesjährige Weihnachtstrucker-Aktion gespendet werden.
Die Johanniter bitten darum, sich an die Packliste zu halten, die sich streng an den tatsächlichen Bedarfen in den Zielorten orientiert. Die Packliste und die Sammelstationen stehen auf der Internetseite www.johanniter.de/juh/weihnachtstrucker/. Auch die Stader Johanniter-Herberge ist eine Sammelstelle. Wichtig: Es fahren nur voll beladene Fahrzeuge im Konvoi mit. Etwaige überzählige Pakete gehen an die örtlichen Tafeln.