Weltkriegs-Granaten in Hannover entdeckt und gesprengt

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Einsatzfahrzeugs der Feuerwehr.
Auf einem Feld in Hannover sind zwei Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. 850 Bewohner waren von einer Evakuierung am Abend betroffen.
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Auf einem Feld in Hannover sind am Donnerstag zwei Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und wenig später gesprengt worden. Am Abend twitterte die Feuerwehr: „Und das war’s auch schon. Die Sprengung ist erfolgt, die Anwohner*innen dürfen in ihre Wohnungen zurückkehren.“ Etwa 850 Menschen mussten bis 19.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen.
In der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule (IGS) Bothfeld wurde eine Sammelstelle eingerichtet. Der Nahbereich rund um den Fundort war aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Auch ein Stück der Autobahn 2 war während der Sprengung gesperrt.
Mehr als 200 Bomben in Hamburg gefunden
Mehr als 200 Weltkriegsbomben und Granaten sind 2022 in Hamburg geborgen und sichergestellt worden. Wie viele Sprengsätze insgesamt noch in der Elbstadt vergraben sind, ist unklar. Ein Ende sei nicht in Sicht, sagte Sprengmeister Michael Hein auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Theoretisch könnten es noch über 1300 Bomben sein."
Nach Angaben der Hamburger Feuerwehr waren unter den Funden neun Sprengbomben, davon eine mit einem besonders gefährlichen Säurezünder. Auch 42 Granaten mit unterschiedlichsten Kalibern sowie weitere Handgranaten, Panzerfäuste und Gewehrmunition wurden gefunden. Acht Sprengbomben seien entschärft und eine gesprengt worden.
Zahl der Weltkriegsbomben in Niedersachsen wird steigen
Die Zahl gefundener Weltkriegsbomben wird in den kommenden Jahren vermutlich weiter zunehmen. Davon geht das niedersächsische Innenministerium aus. Grund seien viele Bauvorhaben etwa beim Schienennetz, dem Glasfaserausbau und den erneuerbaren Energien.
Im Jahr 2021 gab es trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bereits einen Anstieg bei den geborgenen Kampfmitteln. Das geht aus dem Ende September vorgestellten Bericht des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hervor. Demnach wurden in dem Jahr rund 156 Tonnen Kampfmittel aus der Zeit der beiden Weltkriege geborgen und entsorgt. In 2020 waren es 111 Tonnen. In etwa 13 Prozent der Einsätze wurden Bomben direkt am Fundort kontrolliert gesprengt.
Viel Weltkriegsmunition sei beim Bau von Windparks in der Nordsee gefunden worden. Üblicherweise wird Munition laut dem Ministerium durch die Auswertung von Kriegsluftbildern oder auch zufällig, etwa bei Neu- oder Umbaumaßnahmen, entdeckt. Funde sollten sofort der Polizei oder Kommune gemeldet werden, hieß es. (dpa)