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Fußball

Werders Bittencourt bedient: Abhängigkeit vom Video-Schiri zu groß

Werders Leonardo Bittencourt verlässt das Spielfeld.

Werders Leonardo Bittencourt verlässt das Spielfeld.

Werder Bremen hat mit dem DFB-Pokal-Aus gegen Paderborn kräftig zu kämpfen. Vor allem der Eingriff des VAR erregt die Gemüter.

Donnerstag, 20.10.2022, 04:00 Uhr

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Fußball-Bundesligist Werder Bremen sieht sich auch durch das Schiedsrichtergespann um das Weiterkommen im DFB-Pokal gebracht. Insbesondere Leonardo Bittencourt will beim Pokal-Aus seines Teams am Mittwoch beim Zweitligisten SC Paderborn (4:5 im Elfmeterschießen) eine gewisse Hilflosigkeit bei einer kniffligen Situation ausgemacht haben.

„Ich habe so etwas das Gefühl, sie verlassen sich zu sehr auf den Videobeweis, dass sie gar nicht mehr selbst entscheiden können”, sagte Bittencourt in der ARD nach dem Spiel. Hintergrund ist das Fehlen des Videoschiedsrichters in der zweiten Pokalrunde.

Füllkrugs vermeintliches Siegtor zählt nicht

Bremens Niclas Füllkrug hatte in der ersten Halbzeit der Verlängerung das vermeintliche Tor zum 3:2 des Hanseaten erzielt. Schiedsrichter Frank Willenborg hatte zunächst auf Tor entschieden, dies aber nach Rücksprache mit dem Vierten Offiziellen Frederick Assmuth wieder revidiert, da es zuvor ein Foul eines Bremer Spielers gegeben haben soll.

„Ich kann sie nicht verstehen”, sagte Werner, der sich insbesondere am Eingreifen des Vierten Offiziellen an der Seitenlinie störte: „Der Schiedsrichter hat eigentlich perfekte Sicht, steht zehn Meter daneben und gibt das Tor. Dann wird das von der Seitenlinie wieder revidiert. So etwas habe ich noch nie erlebt.”

Paderborns Robert Leipertz (r) liegt am Boden, während Bremens Niclas Füllkrug (2.v.r.) ein irreguläres Tor erzielt. Foto: Friso Gentsch/dpa

Paderborns Robert Leipertz (r) liegt am Boden, während Bremens Niclas Füllkrug (2.v.r.) ein irreguläres Tor erzielt. Foto: Friso Gentsch/dpa

Paderborns Trainer Lukas Kwasniok hatte zu den Beschwerden Werders eine klare Meinung. „Wenn du 60 Meter Luftlinie hast als Trainer, dann solltest du dich etwas zurückhalten”, sagte Kwasniok. Der SCP-Coach wollte sich davon vor allem die Pokalparty nicht nehmen lassen. „Ich weiß nicht, wie viel die Jungs trinken - ich auf jeden Fall mehr”, kündigte Kwasniok bei Sky an. 

Werder verliert gegen Paderborn im Elfmeterschießen

Dabei war Werder lange ohne Durchschlagskraft im Angriff, erst eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit bescherte dem Team von Trainer Ole Werner überhaupt die Verlängerung. Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Paderborner Stadion hielt Torwart Leopold Zingerle den Elfmeter von Werders Leonardo Bittencourt, Richmond Tachie verwandelte den entscheidenden Versuch für Paderborn. 

In der regulären Spielzeit hatten Bremen durch den eingewechselten Bittencourt (65. Minute) und Mitchell Weiser (85.) die Paderborner Treffer von Felix Platte (22.) und Sirlord Conteh (43.) egalisiert.

 

Zur Halbzeit versuchte Werder-Coach Werner noch einmal alles, wechselte zunächst doppelt und nach einer guten Stunde noch Bittencourt ein, der kurz darauf traf. Anschließend entwickelte sich ein intensives Kampfspiel, indem es bis in die Verlängerung schließlich eher nach einem Sieg Werders aussah.

Auch ein Treffer Paderborns (119.) zählte wegen eines Foulspiels nicht, so fiel die Entscheidung in den Duellen vom Punkt. (dpa)

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