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Wieder Notlage im Watt – Rettungsflieger birgt Touristin

Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und auch der Rettungshubschrauber "Christoph 26" waren im Einsatz.

Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und auch der Rettungshubschrauber "Christoph 26" waren im Einsatz. Foto: Schulz

Großeinsatz in der Nordsee vor Tossens: Eine 40-jährige Frau wird bereits von der auflaufenden Flut eingeschlossen. Der Rettungshubschrauber wird alarmiert.

Von Detlef Glückselig Mittwoch, 15.11.2023, 12:30 Uhr

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Butjadingen. Die Crew des Rettungshubschraubers „Christoph 26“ musste am Mittwoch eine Touristin aus dem Watt vor Tossens retten. Die 40-jährige Frau aus Wuppertal erlitt leichte Verletzungen.

Die Urlauberin war nach Mitteilung der Polizei bei Ebbe zu Fuß ins Watt gelaufen und wurde dort von der einsetzenden Flut überrascht. Das auflaufende Wasser schloss sie ein. Als sie erkannte, dass sie das Ufer aus eigener Kraft nicht mehr würde erreichen können, wählte sie den Notruf.

Sofort wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Stollhamm, Butjadingen und Tossens alarmiert, die mit 27 Einsatzkräften ausrückten. Aus der lebensbedrohlichen Situation wurde die Frau schließlich mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 26“ befreit. Die Wuppertalerin war unterkühlt und wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren.

DLRG gibt lebenswichtige Tipps

Die Beamten nahmen den Fall zum Anlass, um erneut davor zu warnen, allein ins Watt zu gehen. Für die Rettungskräfte an der Küste gab es in diesem Jahr bereits mehrere solcher Fälle. Erst vor einem Monat mussten Einsatzkräfte in der Gemeinde Butjadingen mit einem Hubschrauber und einem Boot ausrücken, um eine vierköpfige Familie bei auflaufendem Wasser aus dem Watt in Sicherheit zu bringen. Anfang Oktober zog ein Rettungshubschrauber im ostfriesischen Norddeich einen feststeckenden Wanderer an einer Winde aus dem Watt.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gibt im Zusammenhang mit dieser erneuten Wasserrettung die folgenden dringenden Ratschläge:

  • Gehen Sie nie allein ins Watt.
  • Vertrauen Sie sich einem kundigen Wattführer an.
  • Senken, Priele, Löcher, Muschelfelder, Steilkanten und Schlickfelder können lebensgefährlich werden, wenn man die Tücken nicht kennt; es besteht die Gefahr des Einsinkens in Schlickzonen.
  • Unternehmen Sie Wattwanderungen nur im Sommer am Tage und nur bei ruhigem Wetter und guten Sichtverhältnissen.
  • Gehen Sie auf keinen Fall bei Dämmerung, Dunkelheit, Sturm oder Nebel ins Watt. Der Aufenthalt ist lebensgefährlich.
  • Sollte überraschend Nebel aufkommen, irren Sie nicht ziellos herum, sondern versuchen Sie anhand ihrer Fußspuren den Weg zur Küste zu finden. Rufen Sie laut und deutlich um Hilfe.
  • Bei Gewitter ist das Betreten des Watts lebensgefährlich.
  • Informieren Sie sich über die Gezeiten.
  • Berechnen Sie genügend Zeit für den Rückweg ein, bevor Sie ins Watt gehen.
  • Informieren Sie jemanden, bevor Sie ins Watt gehen.
  • Merken Sie sich einen Markierungspunkt auf dem Festland.
  • Meiden Sie bei auflaufendem Wasser die Nähe von Prielen; es herrscht starke Strömung! Auch geübte Schwimmer sollten auf keinen Fall versuchen, einen Priel zu durchschwimmen.