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Glätte

Wo der Winterdienst Stade Salz streut – und wo nicht

Bernd Cords (rechts) und Claas Brüggemann in der alten Salzhalle. Hier lagern bis zu 800 Tonnen Streusalz. Foto: Hußendörfer

Bernd Cords (rechts) und Claas Brüggemann in der alten Salzhalle. Hier lagern bis zu 800 Tonnen Streusalz. Foto: Hußendörfer

Mit Sand und Salz rückt der Winterdienst nachts gegen Glätte aus. Aber die Winter werden immer wärmer. Gibt es also zukünftig weniger zu tun? Und was macht der Winterdienst im Sommer? Die Kommunalen Betriebe Stade haben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Montag, 05.12.2022, 12:00 Uhr

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Von Andreas Hussendörfer

Für die Männer und Frauen des Winterdienstes der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) bedeutet die kalte Jahreszeit vor allem eins: früh aufstehen. Um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, fahren die diensthabenden Schichtleiter ab zwei Uhr nachts besonders glätteanfällige Straßen ab. Wenn die Reifen beim Bremstest rutschen, wird die Bereitschaft aus dem Bett geholt. Mit Streufahrzeugen bringen die Mitarbeiter Sand und Salz auf. Mehr als 400 Kilometer Straßen werden in jeder Schicht gesichert.

Winter werden immer wärmer

Und das obwohl die Zeiten, in denen der Schnee mit Radladern in die Elbe verklappt werden musste, lange vorbei sind. Die Winter sind in den letzten Jahren milder ausgefallen. Das geht aus Daten des Deutschen Wetterdienstes hervor. Um zwei Grad Celsius hat sich die Tagesmitteltemperatur der Wintermonate erhöht. „Die letzten Winter waren weniger schlimm“, sagt auch Bernd Cords, Leiter des Winterdienstes. „Wir haben in den letzten Jahren im Winter nur jeweils ein oder zwei Tage mit Schnee gehabt“, sagt Claas Brüggemann. Er ist einer der Bereitschaftsführer, die nachts die Räum- und Streueinsätze koordinieren. „Das ist schade für die Kinder, aber gut für den Winterdienst“, sagt er. Die Schneefräse etwa, mit deren Hilfe selbst hohe Schneeverwehungen freigemacht werden können, kam seit 2012 nicht mehr zum Einsatz.

Zeiten, in denen der Landkreis noch im Schnee versank.

Zeiten, in denen der Landkreis noch im Schnee versank.

Für gefährlich glatte Straßen muss der Schnee allerdings nicht liegenbleiben. Reifglätte, Eis- und Schneeregen oder gefrierende Nässe sorgen für rutschige Straßen. Tückisch ist die Reifglätte, weil sie sich nicht durch Niederschlag ankündigt. Wenn Autofahrer morgens ihre Scheiben nach einer kalten und klaren Nacht freikratzen müssen, ist erhöhte Vorsicht geboten - dann können nämlich auch die Straßen glatt sein.

Damit in solchen Fällen die Fahrbahnen sicher sind, lagern bei den KBS bis zu 800 Tonnen Streusalz. Sobald die neue Salzhalle im nächsten Jahr fertiggestellt ist, kann noch mehr eingelagert werden.

Wenig Salz der Umwelt zuliebe

Salz wird übrigens nur gestreut, wo es für die Verkehrssicherheit nötig ist. Denn: Streusalz ist nicht nur bei Hundehaltern unbeliebt. Was bei Vierbeinern für wunde Pfoten sorgt, schadet auch Gewässern und Pflanzen.

Die Strecken des Winterdienstes sind in Schleifen aufgeteilt. Priorität haben Buslinien und Hauptverkehrsstraßen, Zufahrten zu Feuerwehren und Krankenhäusern sowie Schulwege. Diese werden mit Salz gestreut. Für andere Straßen wird Sand verwendet.

Das Salz auf den Gehwegen kommt daher meist nicht von den KBS, sondern von den Anwohnern. Jeder Bürger ist verpflichtet, vor der eigenen Haustür den Gehweg von Schnee und Eis zu befreien. Das schreibt die Straßenreinigungssatzung vor. Um die Wege rutschsicher zu machen, soll laut Satzung Sand als „abstumpfendes Streumittel“ verwendet werden - und kein Salz. Trotzdem benutzten viele fälschlicherweise Salz als Streumittel. Ein Schnee-Schipp-Tipp vom Winterdienst: Der Schnee sollte dabei aufs eigene Grundstück bewegt werden - nicht etwa auf die Straße. Sonst würde dieser von den Räumfahrzeugen wieder zurückgeschoben.

Der Winterdienst ist nicht das einzige, worum sich Bernd Cordes und sein Team kümmern müssen.

Der Winterdienst ist nicht das einzige, worum sich Bernd Cordes und sein Team kümmern müssen.

Wenn gerade nicht Schnee und Eis den Winterdienst beanspruchen, gehen die Mitarbeiter der KBS ihrem Tagesgeschäft nach. Ob Ampelausfälle, Ölspuren oder die Wasserregulierung der Schleusen - die Aufgabenliste ist lang. Die winterlichen Tätigkeiten werden vom Personal zusätzlich zu diesen Aufgaben erfüllt. Bernd Cordes verantwortet unter anderem die Bereiche Tiefbau und Straßenwirtschaft, während Claas Brüggemann als Gärtnermeister für die Grünflächenpflege zuständig ist.

Schneetage werden selten

Auch wenn die Winter nachweislich immer wärmer werden, gibt es für Kinder und schneeverliebte Erwachsene dennoch gute Nachrichten: Es wird weiterhin Ausnahmewinter mit großen Schneemengen geben. Das dürfte den Winterdienst der KBS dann allerdings weniger freuen.

Wo der Winterdienst Stade Salz streut – und wo nicht

Bernd Cords (links) und Claas Brüggemann in der alten Salzhalle. Hier lagern bis zu 800 Tonnen Streusalz. Foto: Hußendörfer

Bernd Cords (links) und Claas Brüggemann in der alten Salzhalle. Hier lagern bis zu 800 Tonnen Streusalz. Foto: Hußendörfer

Wo der Winterdienst Stade Salz streut – und wo nicht

Wo der Winterdienst Stade Salz streut – und wo nicht

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