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Barrierefreiheit

Wo in Buxtehude beim Einkaufen noch „Stolperfallen“ lauern

Das Förderprogramm des Landes Niedersachsen soll neue Perspektiven für die Innenstadt bieten. Auch Buxtehude profitiert davon. Foto: Frank

Das Förderprogramm des Landes Niedersachsen soll neue Perspektiven für die Innenstadt bieten. Auch Buxtehude profitiert davon. Foto: Frank

Für Menschen mit Behinderung kann Einkaufen eine Herausforderung sein. In Buxtehude haben sich nun einige Geschäfte zusammengetan, die möglichst viele Barrieren abbauen wollen. Das haben sie vor.

Sonntag, 02.04.2023, 09:00 Uhr

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„Wenn man etwas verändern will, muss man sich auf den Weg machen. Möglichst mit Verbündeten.“ So der Gedanke der „Interessengemeinschaft Barrierefreies Buxtehude“. Seit 2015 gibt es sie, die auf Initiative des Ortsverbands Buxtehude des Sozialverbands Deutschland (SoVD) entstanden ist. Mit dabei sind neben dem Sozialverband selbst die Lebenshilfe, die Stadt Buxtehude, die Hochschule 21, der Altstadtverein, der Verein „Gemeinschaftliches Wohnen in Buxtehude“, die DMSG-Kontaktgruppe und die Stadtteileltern.

Lego-Rampe sorgt in Buxtehude für Barrierefreiheit

Das neueste Projekt der Interessengemeinschaft heißt „Lebendige Einkaufsstadt Buxtehude - barrierefrei“. Was steckt dahinter? Bei Barrierefreiheit wird oft als Erstes daran gedacht, bauliche Barrieren abzubauen. Auch das hat die Interessengemeinschaft schon getan: mit einem Projekt, bei dem Rampen aus Lego-Steinen für Geschäfte gebaut wurden. Diese sind nicht nur für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, eine Hilfe, sondern sie erleichtern den Zugang auch für all diejenigen, die mit Rollator unterwegs sind oder einen Kinderwagen dabei haben.

Aber zur Barrierefreiheit gehört noch viel mehr. Die Interessengemeinschaft hat gemeinsam mit Geschäftsleuten ein Leitbild entwickelt, das bereits von 23 Geschäften unterzeichnet wurde. Darin heißt es unter anderem: „Wir wollen, dass sich alle Menschen bei uns wohlfühlen. Sie sollen akzeptiert werden mit ihren individuellen Einschränkungen. Seien es Hör-, Seh- und Körperbehinderungen oder psychische und neurologische Beeinträchtigungen, sprachliche Barrieren, Autismus und Demenz.“

„Wir möchten deutlich machen, welche Arten von Behinderungen es gibt und eine Einkaufsstadt schaffen, in die man gerne gehen möchte“, sagt Ursula Reinke, Vorsitzende des SoVD-Ortsverbands Buxtehude. Geschäftsinhaber, die das Leitbild unterzeichnen, bekommen für ihren Laden eine Plakette zum Aufkleben an Tür oder Schaufenster.

23 Buxtehuder Geschäfte beteiligen sich an Initiative

Die Interessengemeinschaft hat auch eine Handreichung für die Geschäfte geschrieben - mit einigen Tipps. Ein Beispiel: Einer sehbeeinträchtigten Person hilft die Aussage, ein Produkt befinde sich „dort hinten“, nicht. Da ist eine deutlich genauere Beschreibung notwendig. „Es geht um die Einstellung der Menschen“, sagt Reinke, darum, zu erkennen, welche Art von Hilfe eine beeinträchtigte Person benötigt.

Geschäftsleute, die Interesse hätten, sich dem Leitbild anzuschließen, können sich an sie wenden: Telefon 04161/88737.

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