Zähl Pixel
Fußball-Bundesliga

HSV-Pleite diente Leverkusen als Warnung

Leverkusens Jeremie Frimpong (M) bejubelt sein Tor zum 1:0.

Leverkusens Jeremie Frimpong (M) bejubelt sein Tor zum 1:0. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Fast das gesamte Spiel über agiert Tabellenführer Bayer Leverkusen beim Derby in Köln in Überzahl. Trainer Xabi Alonso weiß, dass das gefährlich sein kann.

Von dpa Montag, 04.03.2024, 05:50 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Köln. Die Warnung für Bayer Leverkusen kam aus der 2. Liga: Als Spieler hat Xabi Alonso nahezu alles erlebt, doch um seine Spieler zu sensibilisieren, bediente sich der frühere Welt- und Europameister am Sonntag eines aktuellen Beispiels aus dem Unterhaus. „Ich habe vor unserem Spiel Hamburg gegen Osnabrück gesehen“, sagte der Bayer-Trainer nach dem 2:0-Derbysieg beim 1. FC Köln, durch den der Bundesliga-Tabellenführer den Vorsprung auf den FC Bayern auf zehn Punkte ausbaute: „Gegen zehn zu spielen, ist manchmal nicht einfach. Hamburg hat gegen zehn verloren.“

Knapp eine Stunde vor dem Anpfiff des Leverkusener Spiels hatte Aufstiegsaspirant HSV mit dem bis Dezember noch in Köln trainierenden Steffen Baumgart in Überzahl den entscheidenden Treffer zur 1:2-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück kassiert. Und auch die Leverkusener taten sich erst einmal schwer, nachdem sie bereits nach 13 Minuten durch die Rote Karte gegen Jan Thielmann in Überzahl spielten. „Sie verteidigen dann tiefer, es gibt nicht so viel Raum“, erklärte Alonso: „Wir hatten Ballbesitz, aber nicht so viele Chancen. Am Ende war es nicht spektakulär, aber das Ergebnis ist super.“

Daum warnt Bayer im Titelrennen: „Überhaupt nichts erreicht“

Alonso gab seinem Team noch einen wichtigen Tipp in der Pause mit. „Ich habe gesagt, dass wir nicht mehr so emotional spielen dürfen, sondern mehr mit Kontrolle und Geduld.“ Er wollte nicht riskieren, durch einen eigenen Feldverweis wieder Gleichzahl herzustellen. Den Platzverweis-gefährdeten Torschützen Jeremie Frimpong wechselte Alonso sogar zur Halbzeit aus. „In so einem emotionalen Spiel gibt es immer ein Risiko“, erklärte der 42-Jährige. Bayer blieb zu elft und gewann.

Der langjährige Bayer-Coach Christoph Daum warnte seinen Ex-Club vor Überheblichkeit gewarnt. „Die haben überhaupt nichts erreicht. Es ist überhaupt nicht so, dass sie schon Meister sind oder dass sie den Pokal gewonnen haben, weil sie im Halbfinale sind. Wir haben schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen, dass es zu unerwarteten Drehungen kam“, sagte Daum in der Sendung „Sky90“ am Sonntag.

Daum hatte selbst in seiner Trainerkarriere mit Bayer vor 24 Jahren einen scheinbar sicheren Titel verspielt, als der Werksclub am letzten Spieltag überraschend in Unterhaching verlor und am Ende die Münchner jubelten. Aktuell stehen die noch ungeschlagenen Leverkusener nach dem 2:0 im Derby beim 1. FC Köln zehn Punkte vor Meister FC Bayern an der Spitze und haben auch als Pokal-Halbfinalist beste Chancen auf den Titel.

Bayer müsse aber sein Spiel beibehalten und sich nicht wie beim etwas glücklichen 2:1 gegen Mainz zuletzt aus dem Konzept bringen lassen. „Dann haben sie gute Chancen, den einen oder anderen Titel zu holen“, so Daum.

Weitere Artikel

SC Magdeburg schlägt Paris SG souverän

Handball-Bundesligist SC Magdeburg startet mit einem Sieg ins Projekt Titelverteidigung in der Champions League. Gegen Paris Saint-Germain haben die Elbestädter nur zu Beginn leichte Probleme.