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Jorker Hilfstransporte in die Ukraine sind jetzt wichtiger denn je

Wasserübergabe vor Ort.

Wasserübergabe vor Ort.

Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto mehr Müdigkeit macht sich bei Spendern bemerkbar. Doch die Jorker Initiative „Ein Herz für die Ukraine“ will die Hilfe auf keinen Fall abreißen lassen. Denn jetzt ist sie wichtiger denn je. Die Transporte laufen weiter.

Von Anping Richter Donnerstag, 20.07.2023, 13:00 Uhr

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Vor 512 Tagen hat die russische Invasion in der Ukraine begonnen. Der Krieg dauert also schon mehr als 73 Wochen. Fanny Biesewig von der Initiative „Ein Herz für die Ukraine“ versteht gut, weshalb die Motivation für Spenden inzwischen nachlässt: „Man lebt schon so lange mit dem Krieg und gewöhnt sich einfach daran“, sagt sie. Gerade jetzt dürfe das aber auf keinen Fall passieren.

Denn je länger der Krieg dauert, um so härter wird das Überleben für die Menschen in der Ukraine. Die Jorker Initiative hat gute Kontakte in verschiedene Orte und organisiert immer wieder Hilfstransporte, die direkt an Kontaktpersonen übergeben werden.

Rafal Markowski aus Jork, der seit Beginn des russischen Angriffskrieges Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze bringt, war zuletzt im Juni dort und hat Spenden für die Menschen im Katastrophengebiet Charkiw übergeben. Mit dabei hatte er unter anderem eine große Spende von Wasserflaschen des Rewe-Markt-Betreibers Sören Schmidt aus Jork und Trinkwasserbeutel mit eingebautem Filter der Firma Evos in Hamburg. „Das ist wichtig, unter anderem, damit die Leute Babynahrung mit sauberem Wasser zubereiten können“, sagt Fanny Biesewig. Die Tankstelle Cordes nimmt durchgehend zu den Öffnungszeiten Sachspenden entgegen. 

Das Donation-Center in Jork ist auch ein Ort des Austauschs

Die Initiative betreibt auch nach wie vor das Donation-Center in den Räumen des TuS Jork in Westerjork, das immer am ersten und dritten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet ist. Viele Geflüchtete aus der Ukraine helfen dort, berichtet Fanny Biesewig. Es ist auch zum Ort des Austauschs geworden. Inzwischen haben sich darüber längst deutsch-ukrainische Netzwerke und Freundschaften gebildet. Sie beobachtet aber auch, dass viele Frauen, die zu Beginn des Krieges mit ihren Kindern gekommen sind, jetzt eine Welle des Heimwehs erleben. Nach einem Jahr vermissen sie ihre Männer und ihr Zuhause immer mehr.

Derweil hofft die Initiative, schon bald den nächsten Hilfstransport auf die Beine stellen zu können. Die Menschen benötigen nicht nur haltbare Lebensmittel, sondern auch technische Dinge wie Wasserkocher. Weil sich der Bedarf je nach Lage und Jahreszeit ändert, sind ihnen Geldspenden am liebsten, mit denen sie einkaufen können. Wer an die Initiative spenden möchte, die mit dem Jorker Bürgerpreis 2022 ausgezeichnet wurde, kann das am besten über PayPal an das eigens dafür eingerichtete Spendenkonto: spenden@einherzfuerdieukraine.de oder über die Website www.jork-hilft.de.

Hinweis der Redaktion: Fehler in der Spendenandresse wurde korrigiert.

Rafal Markowsky in Aktion.

Rafal Markowsky in Aktion.

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