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Brandstiftung

Wieder brennt in Stade-Hahle ein Auto

Der Stader Stadtteil Hahle kommt nicht zur Ruhe. In der Nacht zu Sonntag schlug der Feuerteufel erneut zu. Ein Citroën C4 ging in Flammen auf. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Von Daniel Beneke Sonntag, 03.06.2018, 09:06 Uhr

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Eine hohe Rauchsäule war zu sehen, Brandgeruch lag in der Luft. Anwohner waren gegen 1.40 Uhr vom Bersten der Fahrzeugscheiben wach geworden. Sie sahen, dass Flammen aus dem auf einem Parkplatz im Innenhof zwischen mehreren Wohnblocks am Lerchenweg abgestellten schwarzen Citröen C4 in die Höhe schlugen. Daraufhin wählten sie den Notruf. Die Rettungsleitstelle alarmierte Zug I der Stader Feuerwehr. Die Einsatzkräfte hatten den Brand schnell unter Kontrolle. Mit Wasser und später mit Schaum erstickten sie das Feuer.

Die Feuerwehrleute konnten verhindern, dass die Flammen auf einen neben dem Citröen C4 geparkten schwarzen Audi A4 übersprangen. Lediglich der Lack nahm Schaden. Auch die Holzverkleidung einer Terrasse konnten sie schützen. Die Anwohner hätten großes Glück gehabt, sagte Ortsbrandmeister Stephan Woitera. Hätten sie, wie in den lauen Sommernächten in der vergangenen Woche, ihre Fenster offengelassen, wären die giftigen Gase unbemerkt in die Häuser gezogen. Für die Bewohner hätte im schlimmsten Fall Lebensgefahr bestanden.

Beamte des Einsatz- und Streifendienstes der Stader Polizeiinspektion dokumentierten die Spuren des Feuers und sprachen mit Zeugen. Sie leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Brandstiftung ein. Brauchbare Erkenntnisse brachten die Befragungen in der Nacht dem Vernehmen nach nicht zu Tage. Die Anwohner wurden erst wach, als die Flammen bereits loderten. Einige von ihnen versammelten sich im Innenhof und beobachteten die Löscharbeiten. Zeugen erreichen die Stader Wache unter der Rufnummer 04141/102215.

Zunächst schien es, als hätte die Brandserie in Hahle ein Ende. In den vergangenen Wochen war es ruhig geworden in dem Stadtteil. Seit dem Frühjahr treibt dort ein Feuerteufel sein Unwesen. Er steckt regelmäßig nachts Autos, Schuppen und Müll in Brand. Die Tatorte liegen quer durchs Viertel verstreut. Bisweilen war es knapp: Mehrfach konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Stade und Wiepenkathen im letzten Moment gerade noch verhindern, dass die Flammen auf angrenzende Wohngebäude übersprangen. So auch dieses Mal.

Trauriger Höhepunkt war die Nacht von Mittwoch, 18. April, auf Donnerstag, 19. April. Sechs Brände mussten die Feuerwehrleute binnen weniger Stunden löschen, sie entdeckten auf der Anfahrt teilweise noch weitere Einsatzstellen. Der oder die Täter gingen ein hohes Entdeckungsrisiko ein, legten Brände auf benachbarten Grundstücken und waren sogar noch aktiv in einer Zeit, als der Berufsverkehr längst einsetzte und damit bereits viele potenzielle Zeugen unterwegs waren. Die Bürger sind verunsichert, sorgen sich um ihr Hab und Gut.

Doch die Polizei hält sich mit Informationen zu den Hintergründen bedeckt. Die Ermittler wollen sich nicht äußern, inwieweit Hinweise auf den oder die Täter vorliegen. Es gebe nichts Neues, hieß es lediglich immer wieder. Nach TAGEBLATT-Informationen gehen die Beamten davon aus, dass die Brandstiftungen an den Fahrzeugen und Schuppen nichts mit der Serie der in der Altstadt gelegten Feuer zu tun haben. Die Ermittlungen dauern an.

Für die Betroffenen wird es teuer: Der Citröen C4, der in der Nacht zu Sonntag in Brand geriet, erlitt einen Totalschaden. An dem daneben stehenden Audi A4 entstand ebenfalls ein Sachschaden. Der Zugführer von Zug 1, Dirk von Holten, bezifferte den Gesamtschaden des Feuers auf rund 15 000 Euro. Insgesamt dürften die oder der Brandstifter in den vergangenen Monaten Schäden in Höhe von mehreren zehntausend Euro angerichtet haben. Alleine fünf Mal brannten Autos aus, weitere Fahrzeuge und Schuppen nahmen zum Teil erheblich Schaden.

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