RKI mahnt zu Rücksicht: Mehr Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen

In Alten- und Pflegeheimen ist die Zahl der Corona-Ausbrüche wieder gestiegen. Foto: Bodo Marks/dpa
Angesichts der geplanten Lockerungen mahnt das RKI mit Blick auf Alten- und Pflegeheime zu besonderer Rücksicht. Hier war die Zahl der Corona-Ausbrüche in der vergangenen Woche erneut gestiegen. Auch im Landkreis Stade hatte es wieder Todesfälle in Einrichtungen gegeben.
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Aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten RKI-Wochenbericht geht hervor: Die Zahl der aktiven Ausbrüche in Alten- und Pflegeheime ist auf 414 gestiegen (Vorwoche: 373). 5226 Fälle sind in diesen Ausbrüchen übermittelt worden. In medizinischen Behandlungseinrichtungen blieb die Zahl der aktiven Ausbrüche demnach "stabil, aber auf hohem Niveau".
"Erfolg der Corona-Maßnahmen ermöglicht Lockerungen und mehr Kontakte. Aber: Vulnerable Gruppen, zum Beispiel Ältere, müssen weiter vor #Omikron geschützt werden", kommentierte die Behörde bei Twitter. Deswegen seien insbesondere vor und bei Treffen mit gefährdeten Personen ein vollständiger Impfschutz mit Auffrischimpfung, Schnelltesten und die Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen weiter von großer Bedeutung.
Der Landkreis Stade musste am Mittwoch drei weitere Todesfälle nach Corona-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeeinrichtungen in seine Statistik aufnehmen.
Inzidenz im Landkreis leicht gestiegen
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Inzidenz im Landkreis Stade auch am Freitag weiter gestiegen (Stand: 18. Februar, 3:20 Uhr). Der Sieben-Tage-Wert liegt aktuell bei 723,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, am Donnerstag hatte der Wert bei 719,2 gelegen. Zum Vergleich: Am Freitag vor einer Woche gab das RKI für den Landkreis Stade eine Inzidenz von 919,4 an.
278 neue Corona-Fälle im Kreis Stade
Die Zahl der nachweislich am Coronavirus infizierten Menschen im Landkreis Stade ist um 278 gestiegen. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie vor gut zwei Jahren 20.868 Personen positiv getestet. Aktuell sind 3.232 Personen erkrankt, das sind 93 mehr als in der Vormeldung. Die Zahl der in Zusammenhang mit dem Coronavirus Verstorbenen liegt unverändert bei 171. Wieder genesen sind mittlerweile 17.465 Personen (+185). (Stand: 17. Februar, 16.40 Uhr)
In den Elbe Kliniken werden zurzeit 17 (+1) Covid-Patienten stationär behandelt, davon drei (-1) auf der Intensivstation.
Inzidenzen in den Nachbarkreisen
- Cuxhaven: 1094,9 (Vortag: 1067,3)
- Rotenburg: 831,7 (Vortag: 909,5)
- Harburg: 996,4 (Vortag: 1027,7)
RKI registriert bundesweit 220 048 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1371,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1385,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1472,2 (Vormonat: 553,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 220 048 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 240 172 Ansteckungen.
Die Zahlen haben allerdings im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit nicht in die offizielle Statistik ein.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 264 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13 255 989 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf einen Drei-Stufen-Plan geeinigt. Die Corona-Maßnahmen werden in den kommenden Wochen bis zum 20. März gelockert.
Erneut weniger Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 1122,0 - nach 1130,0 am Vortag. Insgesamt wurden am Freitag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) landesweit 18 595 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 12 auf 7312.
Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz sank erneut auf 10,7 nach 11,0 am Vortag. Der Wert steht für die Zahl der infizierten Patienten pro 100 000 Einwohner, die binnen einer Woche neu in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die wegen einer ganz anderen Erkrankung in die Klinik kommen. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten stieg allerdings auf 5,8 Prozent der Betten - nach 5,5 Prozent am Vortag. (dpa/mm)
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