Kuriose Zieleinläufe beim Hamburg-Marathon – Verkehrschaos bleibt aus

Die deutsche Marathonläuferin Fabienne Königstein feiert nach dem Zieleinlauf beim Hamburg-Marathon. 11.800 Teilnehmer nahmen an der 37. Auflage des Hamburg-Marathons teil. Foto: Christian Charisius/dpa
Richard Ringer erfüllt beim Hamburg-Marathon am Sonntag die Olympia-Norm für Paris. Das gelingt auch Fabienne Königstein. Kurios sind die Zieleinläufe der Sieger. Trotz der Streckensperrungen anlässlich ist die Verkehrssituation im normalen Rahmen geblieben.
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(Letztes Update um 16.28 Uhr)
Richard Ringer hat beim Haspa Marathon in Hamburg Arbeit nach Maß abgeliefert. Der Europameister unterbot am Sonntag in der Hansestadt dank eines starken Schlussspurtes die Norm für die Olympischen Spiele 2024 in Paris um zwei Sekunden. Der Gesamtsechste lief zu seiner persönlichen Bestleistung von 2:08:08 Stunden. Es siegte der Kenianer Bernard Koech mit Streckenrekord von 2:04:09 Stunden.
Koech brachte bei seinem Zieleinlauf an den Messehallen die Organisatoren gehörig ins Schwitzen. Er hatte den für das große Feld der Hobbyläufer vorgesehenen Einlauf benutzt. Da half auch das verzweifelte Winken von Marathon-Chef Frank Thaleiser nichts, den Führenden noch auf die richtige Spur zu lotsen.
Ringer wirkte trotz seines Abschneidens jedoch nicht ganz zufrieden. "Ich hatte schon an eine 2:07:40 gedacht", sagte der 34-Jährige. "Vom Wind her wäre es vielleicht besser gewesen, etwas schneller anzugehen."
Der Hamburger Haftom Welday musste seinem hohen Anfangstempo dagegen Tribut zollen. Bis Kilometer 35 lag er in seiner Heimatstadt auf Kurs deutscher Rekord von Amanal Petros (2:06:27), wurde dann aber zusehends langsamer und beendete den Lauf schließlich nach 2:09:40 Stunden auf dem achten Rang. "Die erste Hälfte war ein Tick zu schnell", räumte er ein. Tatsächlich hatte der 33-Jährige die Halbmarathon-Marke nach 62:33 Minuten passiert und seine eigene Bestzeit damit um 14 Sekunden unterboten.
Fabienne Königstein läuft Rennen ihres Lebens
Bei den Frauen wiederum lief Fabienne Königstein das Rennen ihres Lebens. Neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter und viereinhalb Jahre nach ihrem bis dahin letzten Marathon steigerte sich die 30-Jährige um knapp sieben Minuten auf 2:25:48 Stunden und unterbot damit deutlich die Paris-Norm von 2:26:50 Stunden. "So ganz habe ich das noch nicht begriffen, was passiert ist", meinte sie.
Wie bei den Männern verlief auch das Finale bei Frauen kurios. Tiruye Mesfin aus Äthiopien hatte lange geführt, geriet dann rund 200 Meter vor dem Ziel ins Stolpern und wurde noch von Dorcas Tuitoek aus Kenia überholt, die das Rennen in 2:20:09 Stunden gewann.
Kein Verkehrschaos in Hamburg nach Marathon-Sperrungen
Veranstalter und Polizei hatten Hotlines für das Marathon-Wochenende eingerichtet, über die sich über Streckensperrungen informiert werden kann und Staus gemeldet werden können. "In den ersten drei Stunden haben uns 110 Anrufe erreicht, das hielt sich also in einem normalen Rahmen", sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Auf der Internetseite des Marathon Veranstalters zeigte eine interaktive Karte, welche Straßen zu welcher Zeit genau gesperrt sind.
Ansonsten sei die Verkehrslage in der Innenstadt ruhig geblieben, hieß es vonseiten der Polizei und der Verkehrsleitstelle. Aufgrund der Streckensperrungen habe es vereinzelt stockenden Verkehr im Bereich Domstraße, Willy-Brandt-Straße, Maienwege und Alsterkrugchaussee gegeben.
Auch der Busverkehr ist betroffen
Rund 25.000 Teilnehmer liefen am Sonntag den Hamburg Marathon. Von den Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich war auch der Busverkehr betroffen. Unabhängig vom Marathon führte am Sonntag Baustellenverkehr auf der A1 und A7 zu stockendem Verkehr. Auf der A1 gab es einen Stau im Bereich der Norderelbbrücke auf einer Länge von zwei Kilometern. Die Autobahn A1 im Südosten Hamburgs ist am Freitagabend in Richtung Lübeck wegen Bauarbeiten für das gesamte Wochenende gesperrt worden. (dpa/lno)

Zahlreiche Zuschauer verfolgen die Spitzengruppe an den Landungsbrücken. Rund 11.800 Teilnehmer nahmen an der 37. Auflage des Hamburg-Marathons teil. Foto: Christian Charisius/dpa