Freibadsaison im Alten Land startet später

Foto: TAGEBLATT-Archiv
Der Badespaß in Hollern-Twielenfleth startet in diesem Jahr später als geplant: Das Bad mit Blick auf die Elbe öffnet voraussichtlich erst am 28. Mai. Hintergrund ist die Sanierung von Fliesen, die nicht bei Frost durchgeführt werden kann.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Das teilte Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke im Rat mit. Zukünftig soll der Startschuss für die Freibadsaison immer um den 9. Mai herum erfolgen. Wie Gerke außerdem mitteilte, soll das Freibad in der kommenden Saison mit WLAN ausgestattet werden. Außerdem übernimmt Schwimmmeisterin Berit Ney per sofort die Gesamtleitung des Freibades.
Feuchttücher im Klo sorgen für Probleme
Die Sanierung der Schmutzwasserrohre unterhalb des Freibadgebäudes mit den Umkleide- und den Sanitärräumen wurde jedoch angesichts der leeren Kassen der Samtgemeinde Lühe auf Eis gelegt. Die Abwasserleitung muss laut Bürgermeister Timo Gerke regelmäßig gespült werden. Ein Grund: Die Badegäste entsorgen häufig ihre Windeln, ihre Feuchttücher oder ihre Binden verbotenerweise in den Toiletten, sagt Bauamtsleiter Lars Trucewitz. Doch die Feuchttücher lösen sich nicht wie Toilettenpapier auf. Die Tücher bestehen nicht aus Zellulose, sondern aus reißfestem Vlies. Die Leitungen verstopfen.
Immer wieder Ärger mit den alten Rohren
Bei einer Spitzenlast an einem heißen Tag mit Massenandrang könnte es schnell zu Verstopfungen und Leckagen – die Leitung hängt teilweise durch Absackungen frei unter dem Kriechkeller – kommen. Dann würde sich der Bereich unter dem Freibadgebäude mit den Technik-, Sanitär-, Umkleide- und Personalräumen im schlimmsten Fall in eine Kloake verwandeln. „Jederzeit“, sagt der Rathaus-Chef, sei aufgrund der Schietrohr-Problematik mit einer Freibad-Sperrung zu rechnen.
Die alten Rohre sind ein Dauerproblem, im August 2020 musste das Freibad wegen eines Wasserrohrbruchs mehrere Tage geschlossen werden. Ungefähr 180 000 Euro schießt die Samtgemeinde, bei 40 000 Besuchern im Jahr, beim Betrieb zu. 70 000 Euro sollen 2022 in der Kasse landen. Vorbild für das im Mai 1974 eingeweihte Freibad mit Elbblick im Außendeich war das Schwimmbad in Keitum auf Sylt.