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Politik

Grundschulstandort: Guderhandviertel fühlt sich abgehängt

Der aktuelle Schulstandort in Guderhandviertel ist zu klein für eine Ganztags-Lösung. Foto: Vasel (Archiv)

Der aktuelle Schulstandort in Guderhandviertel ist zu klein für eine Ganztags-Lösung. Foto: Vasel (Archiv)

Der Rat der Gemeinde Guderhandviertel hat mit einer Resolution den Erhalt des Schulstandortes Guderhandviertel gefordert. Das ist wenig überraschend - dafür aber der klare Ton, den die Politiker wählten.

Von Mario Battmer Montag, 13.03.2023, 08:00 Uhr

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„Ich habe das Gefühl, mittlerweile hört die Samtgemeinde Lühe am Rathaus in Steinkirchen auf“, sagt Guderhandviertels Bürgermeister Marco Hartlef (CDU). Sein Rat müsse die Interessen der Bürger vertreten. „Und die Sache nimmt die Bürger mit“, so Hartlef.

Die Samtgemeinde Lühe muss wegen des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 die Grundschule Guderhandviertel neubauen. Der alte Standort ist, auch mit Blick auf Mensa sowie Differenzierungs- und Personalräume, zu klein. Eine Standortanalyse zeigte, wie berichtet, ungleich viele Vorteile bei einer Campus-Lösung am Schulzentrum Steinkirchen.

Eltern und Anwohner machen dagegen mobil: Inzwischen hätten sich circa 700 Menschen bei der Unterschriftenaktion für einen Schulstandort an der Oberen Lühe („ein Dorfmittelpunkt“) stark gemacht.

Was passiert mit dem alten Schulgrundstück?

Doch es fehlt ein wirklich geeignetes Grundstück. Der bisherige Vorschlag an der Blütenstraße am Sportplatz in Guderhandviertel sei „schlecht verkauft“ worden, so Hartlef. Der Standort sei durchaus geeignet. „Man muss nur wollen.“

Für Ärger sorgt auch die mögliche Nachnutzung des bisherigen Schulgrundstücks. Im Raum steht, dort zum Beispiel einen Dorfladen oder das schon länger geplante Jugendzentrum einzurichten. Doch der Rat zeigt sich pessimistisch: „Mit dem Grundstück muss etwas passieren, wird es aber nicht“, sagt Bastian Sommer (SPD) angesichts der katastrophalen Haushaltslage (das TAGEBLATT berichtete). Auch Marco Hartlef sagt: „Der Haushalt wurde gerade vom Landkreis genehmigt, aber das wäre sicherlich eine freiwillige Leistung.“ Und diese Millioneninvestition können sich weder die Samtgemeinde noch die Gemeinden an der Oberen Lühe - insbesondere Mittelnkirchen und Neuenkirchen - leisten.

Heinzfrieder Dürkes (SPD), der wie Marco Hartlef im Samtgemeinderat sitzt und damit bei der finalen Entscheidung eine Stimme hat, lobt das Gemeinschaftsbewusstsein und das Engagement - aber ihm fehle die Klarheit in puncto Schulstandort. Er wolle sich daher nicht durch eine Resolution an eine Entscheidung binden, enthielt sich bei der Abstimmung. „Wir müssen für die Samtgemeinde Lühe und die Obere Lühe entscheiden“, betont Dürkes. Am Ende stimmte der Rat einstimmig (drei Enthaltungen) für die Resolution. Außerdem soll sich der Bauausschuss mit möglichen Grundstücken befassen.

Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke hofft weiter auf eine Entscheidung vor der Sommerpause. Dennoch geht er auf Nachfrage davon aus, dass bei der kommenden Sitzung des Samtgemeinderats am Mittwoch, 22. März, noch keine Grundsatzentscheidung auf der Tagesordnung stehen wird.

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