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Kinderbetreuung

Integrationsgruppe und Hort: Was Lühe in der Kinderbetreuung plant

Hort und Kita sollen in Neuenkirchen getrennt werden.

Hort und Kita sollen in Neuenkirchen getrennt werden. Foto: Battmer

Die Doppelbelegung in der Kita Neuenkirchen, zusammen mit der Hortgruppe in den selben Räumen, ist für alle Beteiligten belastend. Jetzt ist Besserung in Sicht: Die Hortgruppe soll in eine Integrationsgruppe umgewandelt werden. Das sind die Gründe.

Von Redaktion Dienstag, 12.03.2024, 07:50 Uhr

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Neuenkirchen. Der Hort umfasst zwei Gruppen: Sechs Kinder sind im ehemaligen Sparkassen-Gebäude untergebracht. Die größere Gruppe mit 16 Kindern wird in der Kita betreut. „Die Doppelbelegung eines Betreuungsraumes ist notwendig, führt aber immer wieder zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten im Team der Kita“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

Nach dem Mittagessen machen die Kinder aus dem Hortbereich ihre Hausaufgaben. Dies sei nicht störungsfrei möglich, weil es keinen ruhigen Arbeitsbereich für die Kinder gibt und Kinder aus dem Elementarbereich „noch nicht die nötige Rücksicht nehmen können“.

Ebenfalls ein Problem: Der Weg zur Betreuung im Hort führt für die Kinder über die vielbefahrene Kreisstraße 36, für die es nach wie vor keine Querungshilfe gibt. Die Gemeinde steht wie mehrfach berichtet in Gesprächen mit dem Landkreis, was zur Verkehrsregulierung möglich ist.

Bedarf an Integrationsplätzen steigt

Schon jetzt zeige die Erfahrung aus der Platzvergabe im Hort, dass viele Kinder nur vorsorglich angemeldet würden. „Wenn sich herausstellt, dass die Kinder die Betreuung nicht benötigen, werden sie von den Eltern oftmals kurzfristig abgemeldet“, heißt es weiter. Dies führe dazu, dass die Plätze ab Januar/ Februar frei sind und meist nicht nachbesetzt werden können. Zukünftig sollen die Betreuungsverträge im Hort für das ganze Kindergartenjahr abgeschlossen werden und nur bei Wegzug soll es ein Sonderkündigungsrecht geben.

Mit der Einführung der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen werden voraussichtlich noch weniger die Hortbetreuung in Anspruch nehmen. Die meisten Kinder würden bis 15 Uhr abgeholt oder gingen selbstständig nach Hause. Damit würde voraussichtlich der Großteil des Betreuungsbedarfs abgedeckt und die zweite Hortgruppe nicht mehr benötigt werden, rechnet die Verwaltung vor.

Stattdessen gebe es großes Interesse an einer weiteren Integrationsgruppe, die statt der Hortgruppe in den Räumen der Kita untergebracht werden könnte. Hierfür würde die bisherige Vormittagsgruppe (Elementarbereich) zu einer I-Gruppe umgewandelt werden. Diese hätte 18 Plätze, wovon vier für Kinder mit einem nachgewiesenen Integrationsstatus vorgehalten werden würden. Aktuell stehen laut Verwaltung drei Kinder mit solch einem Status auf der Warteliste. Aber: Der Bedarf an diesen Integrationsplätzen steigt.

Integrationsgruppe nur etwas teurer als der Hort

Vormittagsplätze würden seit langem schon weniger nachgefragt. Kinder mit diesem Bedarf könnten hier trotzdem untergebracht werden und würden dann aber nach vier Stunden Betreuungszeit abgeholt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Eltern haben im Elementarbereich einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz von mindestens sechs Stunden. Auf die Betreuung im Hort hingegen besteht kein gesetzlicher Anspruch.

Finanziell kostet die I-Gruppe, mit sechs Stunden Betreuungszeit, circa 80.000 Euro mehr als die vierstündige Hortgruppe. Der erforderliche Zuschuss der Samtgemeinde liegt mit 64.563 Euro allerdings „nur“ etwa 14.000 Euro höher als bei der Hortgruppe. So könnte eine aktuelle Mitarbeiterin künftig als heilpädagogische Fachkraft eingesetzt werden. Die Personalkosten von heilpädagogischen Fachkräften werden vom Landkreis übernommen.

Die Mitglieder des Sozialausschusses stimmten einstimmig für die Änderung zum neuen Kitajahr ab dem 12. August. Die Hortgruppe in der früheren Sparkasse soll bestehen bleiben. Hier können bis zu 15 Kinder betreut werden. (bat)

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