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S-Bahnstrecke am Dienstag zeitweise gesperrt

Zeitweise ist am Dienstagmorgen der S-Bahnverkehr zwischen Stade und Horneburg zum Erliegen gekommen.

Zeitweise ist am Dienstagmorgen der S-Bahnverkehr zwischen Stade und Horneburg zum Erliegen gekommen. Foto: Feuerwehr

Am Morgen des zweiten Weihnachtstages wurde die S-Bahnstrecke zwischen Stade und Horneburg zeitweise gesperrt. Grund: Ein Triebfahrzeugführer hatte eine Person im Gleisbett gesehen.

Von Redaktion Dienstag, 26.12.2023, 08:45 Uhr

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Horneburg. Gegen um 6 Uhr am frühen Dienstagmorgen habe ein Triebfahrzeugführer auf der S-Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Horneburg und dem Bahnhof Dollern eine Person im Gleisbett gesehen, meldet Feuerwehrsprecher Michael Dehmlow.

Die Ortswehr Horneburg sei alarmiert worden, die Gruppe Bahnerdung ausgerückt. Nachdem der Fahrstrom abgeschaltet worden war, hätten die Einsatzkräfte den Bereich weiträumig abgesucht, allerdings ohne Ergebnis. Sie konnten keine Person finden. Kurz nach 7 Uhr wurde die Bahnstrecke am Dienstag wieder freigegeben, die Feuerwehr beendete ihren Einsatz.

Menschen an und auf Gleisen behindern häufiger den Zugverkehr

Menschen auf oder nah an Zuggleisen haben in den vergangenen Jahren in Deutschland für immer mehr Gleissperrungen gesorgt. Das zeigt eine Auflistung, die der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, beim Bundesverkehrsministerium erfragt hat und über die „Welt am Sonntag“ berichtet. Während es 2014 rund 3300 Sperrungen waren, die insgesamt gut 4040 Stunden dauerten, waren es 2022 mehr als 4000 Sperrungen wegen Personen im Gleis (+22 Prozent), mit einer Gesamtdauer von mehr als 5060 Stunden im Jahr (+25 Prozent). Wie lange die einzelnen Störungen im Durchschnitt dauerten, veränderte sich kaum. Die Statistik erfasst unter anderem Suizide und auf die Schienen gestürzte Menschen, aber auch nah am Gleisbett spielende Kinder oder vorbeigehende Menschen.

„Wesentliche Gründe sind aus unserer Sicht das sinkende Gefahrenbewusstsein, eine geringere Hemmschwelle, Verbotenes zu tun, sowie gerade bei jüngeren Menschen die größere Bereitschaft, sich an gefährlichen Trends wie Selfies im Gleisbereich zu beteiligen“, sagte eine DB-Sprecherin gegenüber der „Welt am Sonntag“ und sprach von „zum Teil erheblichen Verspätungen für zahlreiche Züge“. Sobald der Verdacht bestehe, dass sich eine Person an oder auf den Schienen befindet, werde die betroffene Strecke vorsorglich gesperrt.

Die Grünen-Fraktion strebe einen „pragmatischen Ansatz“ an und werde sich für die Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen einsetzen, sagte Gastel. „Stundenlange Sperrungen wegen eines Pilzesammlers, der zufällig am Streckenrand unterwegs ist, müssen der Vergangenheit angehören.“ (fe/mit dpa)

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