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Tödlicher Badeunfall: 37-Jähriger ertrinkt im Maschener Moorsee

Wer beim Schwimmen in Not gerät, sollte auf sich aufmerksam machen - etwa mit den Armen winken und rufen (Symbolbild).

Wer beim Schwimmen in Not gerät, sollte auf sich aufmerksam machen - etwa mit den Armen winken und rufen (Symbolbild). Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn

An einem Badesee in Seevetal-Maschen (Kreis Harburg) kommt es zu einem tödlichen Unfall. Die Freunde des Opfers müssen alles mitansehen.

Von Redaktion Sonntag, 20.07.2025, 16:50 Uhr

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Seevetal. In der Nacht zu Sonntag (20. Juli 2025), kam es gegen 3.30 Uhr zu dem tödlichen Badeunfall im Maschener Moorsee.

Alkoholkonsum vor dem Schwimmen

Nach Angaben der Polizeiinspektion Harburg hatte ein 37-jähriger Mann mit seinen Bekannten am Seeufer alkoholische Getränke konsumiert. Anschließend entschloss er sich, im See baden zu gehen. „Vor den Augen seines am Ufer wartenden Bekannten ging der 37-Jährige plötzlich unter“, heißt es in der Polizeimeldung.

37-Jähriger stirbt im Krankenhaus

Die alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehr begaben sich mit einem Boot aufs Wasser und bargen den Verunglückten „nach kurzer Zeit“, so steht es in der Meldung. Unter laufenden Reanimationsmaßnahmen wurde der Verunglückte in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf verstarb.

Hausfriedensbruch an Tostedter Baggersee

In der Nacht von Freitag auf Samstag (18./19. Juli 2025) hielten sich zwei 20-Jährige und eine 24-Jährige auf dem Gelände des Baggersees Todtglüsingen auf, tranken Alkohol und machten ein Lagerfeuer. Gegen alle drei Personen wurde eine Strafanzeige bezüglich Hausfrieden eingeleitet. Das teilt die Polizeiinspektion Harburg mit.

Mehr Badetote in Deutschland

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland ertrinken, steigt an: Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gab es im vergangenen Jahr mindestens 411 Tote. Damit hat sich die Zahl laut DLRG im dritten Jahr in Folge erhöht. Und auch in diesem Sommer scheint der Trend anzuhalten: Allein in Düsseldorf sind im Juni binnen zwölf Tagen fünf Menschen bei Badeunfällen im Rhein tödlich verunglückt.

Peter Harzheim ist Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS). Die hohen Zahlen alarmieren den Mann, der selbst Jahrzehnte lang als Schwimmmeister am Beckenrand stand. „Mir treibt es die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn jetzt viele an die Seen gehen, die nicht gut genug schwimmen können. Vor allem an Badeseen und Flüssen ist die Gefahr größer, dass etwas passiert, wenn man kein guter Schwimmer ist“, sagt er.

Nachholbedarf aus der Corona-Zeit

Harzheim beklagt, dass es um die Schwimmfähigkeiten junger Menschen schlecht steht. „In der vierten Klasse kann heutzutage circa die Hälfte der Kinder nicht sicher oder gar nicht schwimmen. Das ist unzureichend.“ Nachholbedarf sei „auf jeden Fall da“, sagt Harzheim. Ein Grund aus seiner Sicht: die Corona- und Energiekrise. In dieser Zeit „hatten wir etwa drei Jahrgänge, die kaum in die Bäder gekommen sind. Die Kinder waren die Leidtragenden davon und hinken jetzt hinterher“.

Deutschlands oberster Schwimmmeister fordert, dass das „dringend aufgeholt werden“ müsse – und nimmt auch Mütter und Väter in die Pflicht. „Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern in die Bäder gehen und ihnen dort unter Aufsicht richtig schwimmen beibringen“, so Harzheim. Denn: „Die Kommunen schaffen es alleine nicht mehr, die Zahl an Schwimmkursen anzubieten, die es jetzt bräuchte.“ (pm/set/dpa)

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