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Gruselfund

Tote Hühner an A26: Peta setzt diese Belohnung aus

Die Hühner lagen in einem Müllsack.

Die Hühner lagen in einem Müllsack. Foto: Kimmel

Im Landkreis wird ein Tierquäler gesucht. Jetzt erhöhen auch Tierschützer den Fahndungsdruck - nicht zum ersten Mal im Landkreis Stade.

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Von Björn Vasel
Mittwoch, 22.01.2025, 18:15 Uhr

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Guderhandviertel. Spaziergänger hatten am Sonntag nahe des Park-und-Ride-Platzes an der A26-Anschlussstelle Dollern in Guderhandviertel einen Müllsack mit geköpften Hühnern enteckt. Kreis-Veterinäramt und Polizei ermitteln - wegen des Verdachtes auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und illegaler Entsorgung.

Die Tierrechtsorganisation Peta hat jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise ausgelobt. Hinweise an die Polizei sowie unter 0711/8605910 oder whistleblower@peta.de bei der Tierrechtsorganisation.

aut Peta wird Tierquälerei mit einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.

Peta: Wer Tiere quält, schreckt auch vor Gewalttaten nicht zurück

„Wir möchten helfen, aufzuklären, wer den Hühnern so etwas Schreckliches angetan hat“, so Lisa Redegeld von Peta. Der oder die Unbekannte müsse gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden. Wer Tiere quälte, schrecke möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.

Tierquälerei sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz seien sich einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Uni des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher Tiere gequält.“

Tierschützer reagieren immer wieder auf Vorfälle im Landkreis Stade

Bereits in der Vergangenheit hat sich Peta im Kreis Stade immer wieder zu Wort gemeldet. Eine Auswahl:

  • Peta fordert Mahnmal für tote Fische in Himmelpforten am Kreisel

In Himmelpforten waren im März 2022 Tausende Stinte am Kreisel von einem Transporter gerutscht und zu Matsch gefahren worden. Rund 50 Kilogramm Fisch lagen auf der B73. Peta appellierte an den Bürgermeister, ein Denkmal für die toten Fische zu errichten.

Mit Besen und Schaufeln hatten die Feuerwehrleute die breiige Fisch-Masse von der Fahrbahn in Himmelpforten entfernt.

Mit Besen und Schaufeln hatten die Feuerwehrleute die breiige Fisch-Masse von der Fahrbahn in Himmelpforten entfernt. Foto: Hillyer-Funke/Feuerwehren Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten

Das tierische Unglück sei bereits der dritte Vorfall innerhalb weniger Jahre, bei dem Fische von einem Transporter zwischen Hamburg und Cuxhaven auf die Fahrbahn fielen, schrieb Peta. Als Inschrift des geforderten Denkmals schlugen die Tierschützer vor: „Zum Gedenken an Hunderttausende Fische, die täglich qualvoll sterben. Bitte streichen Sie Fische und andere Tiere vom Speiseplan.“

  • Nach schwerem Unfall: Peta fordert Kutschenverbot im Landkreis Stade

Nach einem schweren Unfall mit einer von zwei Pferden gezogenen Kutsche auf einem Wirtschaftsweg zwischen Dollern und Agathenburgsetzt hat sich Peta im Mai 2022 für ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Stade ausgesprochen. Ein entsprechendes Schreiben ging an Landrat Kai Seefried.

Bei dem Kutschenunfall auf einem Wirtschaftsweg zwischen Dollern und Agathenburg wurden fünf Menschen teils schwer verletzt.

Bei dem Kutschenunfall auf einem Wirtschaftsweg zwischen Dollern und Agathenburg wurden fünf Menschen teils schwer verletzt. Foto: Polizei

Der erfahrene Kutscher, ein 75-Jähriger aus Agathenburg, konnte damals die Pferde nicht beruhigen. Die Kutsche geriet außer Kontrolle, überschlug sich und brach auseinander. Drei Personen wurden leicht, zwei schwer verletzt.

„Pferde sind Fluchttiere, daher ist es generell fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen. Schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen“, hatte Peta-Fachreferent Peter Höffken erklärt.

  • Vor Wettflug: Peta bezichtigt Harsefelder Taubenzüchter der Tierquälerei

Im Juli 2022 flogen Tauben aus der Nähe von Baden-Baden bis nach Harsefeld. Fast 550 Kilometer Luftlinie waren für einige Vögel des Vereins Brieftauben-Reisevereinigung Harsefeld zurückzulegen. Gemeinsam mit insgesamt 1500 anderen Tauben startete in Baden-Württemberg ein großer Tauben-Wettflug. Dieser sogenannte Auflass bewegte die Tierschutzorganisation zu harschen Vorwürfen. Sie nannte das Hobby der Brieftaubenzüchter einen „tierquälerischen Sport“.

In einer Mitteilung forderte Peta das Veterinärwesen im Kreis Stade auf, den Wettflug zu untersagen. „Die erwartete Hitzewelle gefährdet die Tiere zusätzlich; hohe Temperaturen können bei Vögeln zu massiven Kreislaufbelastungen und Hitzschlag – somit auch zum Tod führen“, hieß es damals. Ein Verbot gab es nicht. (bv/tip)

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