Warum ein Jorker schon 200 Mal Blut gespendet hat

DRK-Mitarbeiterin Ann Loesch nimmt bei Heiko Schulz zum 200. Mal Blut ab. Foto: Felsch
Heiko Schulz aus Jork spendete zum 200. Mal sein Blut. Das DRK Buxtehude dankte ihm dafür mit einem Blumenstrauß und einem Präsentkorb. Denn während der Altländer ein fleißiger Spender ist, gehen die Blutspenden langsam weiter zurück.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Als der heute 57-Jährige volljährig wurde, ließ er sich zum ersten Mal Blut abnehmen. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er regelmäßig dabei, wenn das Rote Kreuz wieder einen Aufruf startet. Sieben Mal im Jahr ist das in der Hansestadt mittlerweile möglich. Entweder im Hotel am Stadtpark, beim Autohaus Eberstein oder in der Halepaghen-Schule.
Oft sind auch die Kinder von Heiko Schulz mit von der Partie. So wie vergangene Woche. „Wir fahren dann immer zusammen nach Feierabend dorthin“, sagt der Schlosser.
Die Zeit dafür nehmen sie sich gern. Durch die Möglichkeit der Anmeldung entfällt auch langes Warten. Da er mittlerweile weiß, wie das Prozedere abläuft - Fragebogen ausfüllen, Blutprobe abnehmen lassen am Finger oder Ohrläppchen für die Typisierung und dann noch ein kurzes Gespräch mit dem Arzt, der den Blutdruck misst - geht es auch zügig voran.
Eine kleine Stärkung gibt es in der Schulkantine
Nach zehn Minuten „Zapfen“ erwartet ihn und die anderen Spender eine Stärkung in der Schulkantine, wo belegte Brötchen, Kuchen, Kaffee, Tee oder Kaltgetränke bereitstehen. Obwohl das Büfett, das die DRK-Damen in der Küche liebevoll und frisch zubereiten, verlockend aussieht, kommt er nicht deshalb, meint er scherzhaft.
Auch ist er nicht hier, weil jeder Spender einen Ausweis mit seiner Blutgruppe kostenlos ausgestellt bekommt oder weil das Blut eingehend untersucht wird - auf eventuelle Krankheiten. „Das hier ist einfach eine gute Sache, ich bin durch meinen Vater darauf gebracht worden und kann es nur jedem empfehlen“, betont Heiko Schulz, der selbst noch nie auf eine Blutspende angewiesen war. Aber trotzdem um die Notwendigkeit weiß. Zumal große Mengen von dem Lebenssaft vorrätig sein sollen und das DRK sich nicht darauf verlassen kann, wie viele Spender kommen.
Inzwischen hat sich der Zahl der Spender mehr als halbiert
„Phasenweise ist wenig los, früher hatten wir in der Regel um die 300 Leute, im Dezember 2022 nur 134“, bedauert Joachim Mieske vom DRK Buxtehude. „Obwohl der Landkreis noch führend ist in Niedersachsen, waren es im vergangenen Quartal 25 Prozent weniger als üblich“, ergänzt sein Kollege Herbert Woithe, Leiter der Blutspendeveranstaltungen im Ortsverein. Um die 500 Gramm Blut werden jedem Erwachsenen abgenommen. Bei Heiko Schulz waren es diesmal 509 Gramm. Probleme mit dem Kreislauf hatte er danach noch nie. „Mir geht es bestens, das liegt wohl auch daran, dass man hervorragend betreut wird. Da macht es einfach doppelt Freude, das DRK zu unterstützen.“
Deshalb verspricht er wiederzukommen - und mit ihm sein Sohn Torben, seine Tochter Mareike und sein Schwiegersohn Christopher Jarchow.