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Biodiversität

40 Nistkästen für die Streuobstwiesen in Horneburg

Neue Nisthilfen für Vögel : Herbert Jungclaus, Peter Schleßelmann, Sabine Washof, Jens und Christiane Friedrichs (von links).

Neue Nisthilfen für Vögel : Herbert Jungclaus, Peter Schleßelmann, Sabine Washof, Jens und Christiane Friedrichs (von links).

40 neue Nisthilfen hat die Familieninitiative „kunterbunt Horneburg“ zur Unterstützung der Biodiversität auf den Streuobstwiesen in Horneburg erhalten. Der Verein profitiert vom Projekt „Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen“ des BUND.

Dienstag, 19.07.2022, 08:00 Uhr

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Herbert Jungclaus und Sabine Washof haben die 40 langlebigen Nisthilfen an Jens und Christiane Friedrichs sowie Peter Schleßelmann von der Familieninitiative übergeben. Die Nistkästen hat Herbert Jungclaus, Streuobst-Pädagoge aus Oederquart, aus Lärchenzuschnitten gebaut. Sie sollen in den Streuobstwiesen in und um Horneburg aufgehängt werden. Dazu gehören der Horneburger Pannkokenpark in den Kalkwiesen, die Streuobstwiese am Hafen, die Apfelbäume am Böttcherring, die von der Familieninitiative gepflegte Streuobstwiese in Grundoldendorf und der privat von der Familie Friedrichs bewirtschaftete „Apfelhof Auetal“ zwischen Horneburg und Daudiek.

„Streuobstwiesen sind Hotspots der biologischen Vielfalt“, so Peter Schleßelmann, bei der Familieninitiative ehrenamtlich verantwortlich für sieben Obstwiesen und die Produktion von 6000 Liter Apfelsaft. „Vögel finden in alten Baumhöhlen Unterschlupf. Doch vor allem auf neu angelegten Streuobstwiesen fehlen diese alten Baumbestände und damit auch ein geeigneter Lebensraum für Kleiber, Buchfink und Grünspecht.“ Das Anbringen von Nisthilfen kann dem entgegenwirken – so jetzt geschehen auf den Streuobstwiesen in Horneburg. Zukünftig werden auch noch Steinkauzröhren und Wildbienenhilfen angebracht.

Überleben gefährdeter Tierarten sichern

„Durch sie können Singvögel wie der Gartenrotschwanz, Meisen, Trauerschnäpper, Kleiber und weitere Arten bei der Suche nach Nistplätzen unterstützt werden. Gleichzeitig werden artenreiche Biotope aufgebaut und das Überleben vieler teils gefährdeter Arten ermöglicht“, erklärt Sabine Washof, Projektleiterin des BUND-Projektes. „Der Verlust von Lebensraum, die Nutzungsintensivierung und die mangelnde Pflege von alten Obstflächen haben zu einer dramatischen Bedrohung unserer heimischen Vogel-Bestände geführt. Auch der rapide Rückgang der Insektenbestände entzieht immer mehr Arten die Nahrungsgrundlage und erschwert die Aufzucht der Vogelbrut.“ Der Kontakt entstand durch das 2017 gegründete Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen, ein Dachverband für Streuobstwiesen-Akteure, der die Aktiven in Niedersachsen vernetzt und damit zum Erhalt der Streuobstwiesen beiträgt.

Dass das Streuobstnetzwerk sich bewährt hat und so neue Kontakte geknüpft werden konnten, freut auch Peter Schleßelmann. „Die langjährige Pflege und der Ausbau der verstreuten Obstbestände in Horneburg und Umgebung wird durch diese Nistkästen unterstützt. Über die letzten Jahre ist eine tolle Initiative gewachsen, die durch die Nutzung der Obstbestände als Frischobst und Apfelsaft den Erhalt von über 400 Apfelbäumen mit historischen Sorten unter anderem der Horneburger Pannkoken ermöglicht.“ Drei Sorten Apfelbrand werden inzwischen aus dem Horneburger Obst durch die Nordik Edelbrennerei vor Ort gebrannt.

www.famini.de

www.streuobstwiesen-buendnis-niedersachsen.de

www.bund-niedersachsen.de/obstwiesen

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