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Entschädigung

Abgerissenes Windrad: Jetzt geht es ums Geld

Das Rotorblatt der Windenergieanlage vom Typ GE 5.3-158 ist seit dem 15. September gebrochen.  Foto: Algermissen

Das Rotorblatt der Windenergieanlage vom Typ GE 5.3-158 ist seit dem 15. September gebrochen.  Foto: Algermissen

Stürmische Zeiten für den Betreiber einer Windkraftanlage in Aflstedt bei Bremervörde. Ein im vergangenen September abgebrochenes Rotorblatt sorgt für Fasern im ganzen Ort. Diese verunsichern die Anwohner. Jetzt will der Betreiber über Entschädigung sprechen.

Sonntag, 29.01.2023, 14:55 Uhr

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Januar, veranstaltet die Bremer Windpark-Betreiberfirma Energiekontor im Alfstedter Heimathaus eine Informationsveranstaltung für Grundstückseigentümer, die im Gebiet des havarierten Alfstedter Rotorblatts Grundstücke besitzen. Die Presse und Zuhörer sind dort ausdrücklich nicht erwünscht, teilt das Unternehmen auf Nachfrage mit.

„Wir bedauern sehr, dass es im Windpark Alfstedt an der Windenergieanlage 3 zu einem Schaden gekommen ist, von dem Sie betroffen sind. Wir möchten mit Ihnen das weitere Vorgehen abstimmen, sowie Ihre offenen Fragen beantworten“, heißt es in der Einladung an die Grundbesitzer. Die Firma Energiekontor möchte keine Pressevertreter bei dieser Veranstaltung dabei haben, da individuelle privatrechtliche Themen besprochen werden sollen.

Entschädigung soll besprochen werden

Es gehe um Entschädigungszahlungen und was mit den nicht abgeernteten Flächen rund um das Windrad passieren soll, erklärt Thomas Brauer von der Firma Energiekontor. Der Pressesprecher des Unternehmens, Till Gießmann, werde jedoch nach der Veranstaltung die Presse über das grundsätzliche weitere Vorgehen informieren.

Zuletzt stellte der Landkreis Rotenburg ein Ultimatum an die Betreiber: Sollte der verbliebene Rotoren-Stump nicht bis zum 20. Februar abgebaut sein, droht ein Zwangsgeld von 50.000 Euro über eine angeordnete Verfügung. Der Landkreis Rotenburg führt an, dass die Betreiberin nach dem Abbruch im September zugesagt hatte, den abgebrochenen Stump kurzfristig zu entfernen. Trotz mehrfacher Aufforderung sei das nicht geschehen.

Inzwischen gibt es einen weiteren TV-Beitrag über das havarierte Rotorblatt. Der Fernsehsender Servus TV hat eine sechsminütige Reportage mit dem Titel „Kaputtes Windrad wird zur Gefahr“ in der Sendung „Guten Abend Deutschland“ gezeigt. Dort äußert sich neben betroffenen Landwirten auch Dr. Joachim Bühler, der Geschäftsführer des TÜV Deutschland, zu dem Fall. Bühler fordert unter anderem eine bessere Überprüfung der Windkraftanlagen in kürzeren Intervallen. Der Alfstedter Rotorblatt-Abriss sei kein Einzelfall, betont der TÜV-Geschäftsführer. Der Beitrag ist in der Mediathek des Fernsehsenders abrufbar.

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