Amazon zeigt Doku über DFB-Team trotz WM-Blamage

Die DFB-Auswahl um Torwart Manuel Neuer scheiterte in der WM-Vorrunde. Foto: dpa
2023 zeigt der Streaming-Dienst wie geplant die sechsteilige Reportage „All or Nothing“. Ein Kamerateam begleitete die deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar.
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Trotz des frühen Ausscheidens bei der Fußball-Weltmeisterschaft will Amazon an den Plänen für die Doku über die DFB-Auswahl festhalten. „Wie angekündigt zeigt Prime Video 2023 eine 'All or Nothing'-Dokumentation über den Weg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Herren auf dem Weg zur WM in Katar und die Vorkommnisse vor Ort“, sagte ein Amazon-Sprecher der dpa.
Der sechsteilige Film bietet nun nach dem Aus in der Vorrunde die 'Nothing'-Variante und wird von der UFA produziert. Die Serie soll im Frühjahr 2023 ausgestrahlt werden, einen genauen Zeitpunkt für die Veröffentlichung gibt es noch nicht. Bei der Amazon-Reihe „All or Nothing“ für den kostenpflichtigen Prime-Video-Dienst gab es bereits Dokus über Teams wie Borussia Dortmund, Bayern München und Manchester City.
Umfrage: Ein Viertel schaut weiter Fußball-WM
Ein Viertel der Deutschen schaut auch nach dem deutschen Vorrunden-Aus weiter die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach verfolgen 17 Prozent der Befragten die WM-Spiele nach dem Aus der deutschen Elf nicht mehr. 52 Prozent gaben an, die Partien von vornherein nicht geschaut zu haben. 7 Prozent machten keine Angaben. Die Abweichung von 100 Prozent ist in den Rundungsdifferenzen begründet. Die TV-Quoten der K.o.-Phase liegen derzeit weiter unter dem Niveau bei vorherigen Turnieren.
Befragt wurden von YouGov am Montag dieser Woche 3249 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Abstimmung mit Fernbedienung: 50 Prozent weniger TV-Zuschauer bei WM
Die Daten sind für ARD und ZDF ernüchternd. Die Zuschauerzahlen bei der Fußball-WM in Katar sind so niedrig wie noch nie. Die Zwischenbilanz nach der ersten K.o.-Runde ist eindeutig: Bei den Achtelfinals beträgt das Minus im Vergleich zur WM 2018 in Russland mehr als 50 Prozent.
Es ist eine Abstimmung mit der Fernbedienung - nicht gegen die Sender, sondern gegen die WM. Schon in der Vorrunde waren das Desinteresse und die Boykott-Stimmung bei vielen Fußballfans an den Zahlen der AGF Videoforschung abzulesen. Lediglich 4,802 Millionen sahen im Durchschnitt die Live-Übertragungen der Gruppenspiele bei ARD und ZDF, nachdem es vor vier Jahren noch 9,254 Millionen gewesen sind.
Nach dem Aus der deutschen Mannschaft ist das Minus in der ersten Phase der K.o.-Phase sogar noch deutlicher: 4,775 statt9,997. „Viele Menschen sind konsequent geblieben“, kommentierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky die Zahlen.
„Über mehrere Wochen gesehen, sind es trotzdem außergewöhnliche Zahlen, das gilt auch für die jungen Zuschauer“, sagte Balkausky. Immerhin war auch der 6:1-Sieg Portugals gegen die Schweiz mit 5,82 Millionen am Dienstagabend die meistgesehene Sendung des Tages. Es schauen also weiterhin Millionen zu - nur sind es eben deutlich weniger als früher. (dpa)